Lobby-Affäre

Strasser intervenierte auch bei Josef Pröll

31.03.2011

Für die Tiroler Wasserkraft AG war Ernst Strasser als Lobbyist sehr aktiv.

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Der Ex-Europaparlamentarier Ernst Strasser taucht laut des Blogs dietiwag.org in einer neuen Causa auf. In der Zeit von 2005 bis 2009 soll Strasser versucht haben, sich gemeinsam mit der Agentur Hofherr für Gesetze im Sinne des Stromversorgers TIWAG stark zu machen. Zu diesem Zweck vermittelte er Besuche bei einem Krone-Journalisten und intervenierte im Büro des damaligen Umweltministers und heutigen Vizekanzlers Pröll. Eine E-Mail mit der Betreffzeile „tiwag – krone kooperation patenschaft pröll“ dokumentiert dies.

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Prölls Sprecher dazu: „Strasser hatte mich auf eine Kooperation TIWAG-Krone angesprochen. Mir war nicht klar, worum es tatsächlich gehen solle und ich bat ihn, das schriftlich zu präzisieren. Das hat er nie gemacht. Es hat auch nie eine entsprechende Kooperation gegeben.“

Satte Gage
Strassers Dienste wurden fürstlich entlohnt. Der Polit-Lobbyist verrechnete etwa in einer Rechnung aus 2007 31 Mal den Stundensatz von 450 Euro. Für weitere Arbeitsstunden wurden ebenfalls 450 Euro verrechnet.

Erfolge für Strasser
Tatsächlich ist Strasser mit seinen Interventionen und Lobbying-Aktionen bei Entscheidungsträgern erfolgreich. Es gelingt, im Regierungsprogramm aus den „sensiblen Gebieten“ „schutzwürdige Gebiete“ zu machen und die „Straffung der UVP-Verfahren“ dort zu verankern. Diese Änderungen begünstigen die TIWAG, die versucht, unberührte Täler für Kraftwerke zu nutzen. Strassers Partner ist der TIWAG-Chef selbst, Bruno Wallnöfer – Sohn des Ex-Landeshauptmanns Eduard Wallnöfer.

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Pikant: Strasser nimmt Kontakt mit dem Umweltdachverbands-Chef, Gerhard Heilingbrunner, auf – der aber ein Treffen verweigert, weil er seine Position gefährdet sieht, wenn er mit dem TIWAG-Chef gesehen wird.

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