Strasser habe Kollegen "nicht in die Causa hineinziehen wollen".
Der EU-Abgeordnete Ernst Strasser (V) schließt laut seinem Sprecher Jürgen Beilein einen Rücktritt aus. Zuvor hatte es in der "Lobbyisten-Affäre" um Strasser Rücktritts-Aufforderungen von der SPÖ, dem BZÖ und den Grünen an den ehemaligen Innenminister gegeben. Strasser wird vorgeworfen, seinen Fraktionskollegen Othmar Karas und Hella Ranner wissentlich Änderungsanträge für laufende EU-Gesetze übermittelt zu haben, die aus der Hand einer Lobbying-Scheinfirma stammten.
Beilein erklärte, Strasser habe die EU-Parlamentarier "nicht in die Causa hineinziehen" wollen, und sie darum nicht über die dubiose Herkunft der Änderungsanträge informiert. Bereits seit Juli 2010 soll Strasser laut seinem Sprecher darüber informiert gewesen sein, dass es sich bei den "Lobbyisten" um keine Vertreter einer richtigen Lobby-Agentur handle. Bei einem vorherigen Gespräch sagte Strasser, er sei rund ein Jahr lang mit der Firma im Kontakt gestanden, habe aber erst "vor Weihnachten" Gewissheit darüber erhalten, dass es eine Scheinfirma sei.
Tatsächlich handelte es sich bei den vorgeblichen Lobbyisten um Undercover-Reporter der britischen "Sunday Times". In dem Blatt sollen am Sonntag die Ergebnisse der Recherche zum ÖVP-Delegationsleiter im Europaparlament Strasser und anderen EU-Parlamentariern erscheinen.