Aufgedeckt

Strassers geheime Emails

15.03.2011

Korruptionsvorwurf gegen VP-Mann. VP-Bruderkrieg im EU-Parlament.

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© TZ ÖSTERREICH/Pauty
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Es geht um nicht mehr und nicht weniger als 100.000 Euro, die EU-Abgeordneter Ernst Strasser angeboten bekommen haben soll. Ein Vorwurf, den nun die heimische Korruptionsstaatsanwaltschaft prüft. Strasser wehrt sich via ÖSTERREICH selbstironisch: "Diese vermeintliche Lobbying-Agentur hat sich nicht sehr schlau verhalten. Immerhin habe selbst ich bemerkt, dass da was faul ist." Ganz so harmlos ist die Sache nicht: Es geht um "Korruptionsvorwürfe", E-Mails und einen schwarzen Bruderzwist im EU-Parlament.

Mittlerweile fordert auch VP-Chef Josef Pröll "Aufklärung" von seinen EU-Mandataren Strasser und Othmar Karas. Immerhin hatten Reporter der britischen Sunday Times – wie berichtet – versucht, dem schwarzen EU-Delegationsleiter eine Falle zu stellen. Die Journalisten hatten sich als Lobbyisten ausgegeben, die für teure Flüge und Beraterjobs eine Gesetzesänderung im EU-Parlament als Gegenleistung wollten.
Der EU-Mann hatte die Forderung der Scheinfirma an seinen schwarzen EU-Kollegen Othmar Karas weitergeleitet.

Nun tobt eine schwarze Schlammschlacht im EU-Parlament. Karas wirft Strasser schließlich vor, dass dieser ihn gedrängt habe, den Antrag der Scheinfirma einzubringen. Strassers Konter: "Ich kann nicht glauben, dass Othmar das so gesagt hat."

Laut Strasser-Vertrauten sei dieser jedoch "extrem sauer auf Karas. Er wartet nur ab, dass Karas sich von seinem Skiunfall erholt, dann will er ein klärendes Gespräch mit ihm." Karas selbst schweigt derzeit.

Die Sunday Times-Reporter schließen nicht aus, demnächst eine Story über die peinliche Geschichte zu bringen. Ob dann Licht ins Dunkel des schwarzen Bruderzwists kommt?
 

1) Strassers erste Anfrage an Karas

 

Strassers Büro schickte E-Mail an Karas bezüglich der Scheinfirma.
 

2) Zweite Email zur Scheinfirma

 

In einer zweiten E-Mail lässt Strasser ­Karas um Überprüfung bitten.

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