Knalleffekt: Der wilde Streit um „Verhörmethoden“ bei ORF-Interviews eskaliert völlig.
Auslöser der heftigen Diskussion um den Interview-Stil von ZiB 2-Star Armin Wolf
war – wie berichtet – ein profil-Interview des ORF-Online-Direktors Thomas Prantner (52). Wörtlich sagte Prantner: „Es ist unzumutbar für einen öffentlich-rechtlichen Rundfunk, wenn das TV-Studio wie ein Verhörraum oder eine Anklagebank wirkt.“
Ebenso kritisierte Prantner die Facebook- und Twitter-Aktivitäten der TV-Stars: „Diese dienen oft mehr der Eigenprofilierung und Marktwertsteigerung als dem Unternehmensinteresse." Seither fliegen im ORF die Fetzen.
Dieter Bornemann, Vorsitzender des Redakteursrats, schrieb einen Wut-Brief. Er wirft Prantner vor, „Redaktionen des ORF herunterzumachen“. Auch zeigte er sich „verwundert“, dass der stellvertretende Technische Direktor „öffentlich Zensuren für redaktionelle Inhalte erteilt, obwohl er dafür gar nicht zuständig ist“.
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Betriebsrats-Boss: "Wird Konsequenzen haben"
Auch Gerhard Moser, ORF-Zentralbetriebsrat, mischt in dem Streit mit: „Ihr aktuelles ‚profil‘-Interview war nicht nur unnötig, es hat auch dem Unternehmen erheblich geschadet.“ Moser droht ganz offen: „Was Sie getan haben, hätte bei jeder anderen MitarbeiterIn dieses Hauses unmittelbare und schwerwiegende disziplinarische Konsequenzen.“ Selbst eine Kündigung (!) stehe im Raum: „Dass es auch für Sie zu Konsequenzen kommt, davon gehe ich schon aus reinen Gründen der Gleichbehandlung aus.“ ORF-General Wrabetz wollte sich auf ÖSTERREICH-Anfrage zu dem Streit nicht äußern.