"Schwachsinnige Aktion"

Streit um Straches Libyen-Reise

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Der FP-Chef verteidigt die Libyen-Linie seiner Partei. Und will weiter bei Gaddafi „vermitteln“.

Heute, um 11.30 Uhr, laden FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache und Wiens blauer Gemeinderat David Lasar zur etwas seltsam anmutenden Pressekonferenz zum Thema „Friedenssicherung in Libyen“. Der FPÖ-Chef wird im blauen Parlamentsklub ausführen, was er bereits im ÖSTERREICH-Interview erklärt hatte: Dass bereits vor einigen Monaten „verschiedene Seiten an uns heran getreten sind und uns um Hilfe und Vermittlung in Libyen gebeten haben“.

David Lasar wiederum wird von seinem – „mit Strache voll akkordierten“ – Besuch in Tripolis berichten. Dort hatte er auch „ganz kurz Saif Gaddafi getroffen“.
Beide blauen Herren werden beteuern, dass es ihnen darum geht, „eine friedliche Lösung für Libyen zu finden und die Nato-Bombardements zu beenden“.
Die Aufregung ist dennoch perfekt: Immerhin tobt in Libyen seit Februar ein Aufstand gegen Wüstendiktator Muammar Gaddafi. Dieser geht brutalst gegen die Rebellen vor. Die UNO hat denn auch Luftschläge der Nato autorisiert.

"Schwachsinnige Aktion"
Im Außenamt gibt man sich, ob dieser „schwachsinnigen Einzelaktionen“ pikiert. Die österreichische Regierung „hat ja bekanntlich die Oppositionsregierung in Bengasi anerkannt. Gaddafi redet nicht mehr im Namen seines Volkes.

Strache hatte ÖSTERREICH erklärt, dass er bereit sei, nach Libyen zu fliegen und „bei Saif Gaddafi zu vermitteln“. Im Unterschied zu Jörg Haider, der mehrmals zu Muammar Gaddafi flog, wartet Strache aber auf „internationale Abstimmung“. SPÖ und Grüne hinterfragen indes die Motive dieser blauen Libyen-Bestrebungen und verlangen die „Offenlegung der FPÖ-Parteienfinanzierung und Spenden“.

Parteispenden?
Schließlich gab es immer wieder Gerüchte, wonach Jörg Haider in den 2000er-Jahren regelmäßig Parteispenden von Saif Gaddafi erhalten habe. Beweisen ließ sich das freilich nie. Die Gaddafi-Milliarden auf internationalen Banken wurden jedoch bereits im März eingefroren. Das ändert allerdings wenig daran, dass der libysche Terrorpate und seine Familie im Bürgerkriegsland nach wie vor auf unzähligen Millionen sitzt. Strache weist diese Unterstellung empört zurück …
 

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