Schuld an der Preisexplosion ist ein geradezu absurdes Preisbildungssystem.
Wien. 95 Prozent der österreichischen Stromerzeugung im Verbund-Konzern kommen direkt aus Wasserkraft. Ein Teil aus Gaskraftwerken. Trotzdem bestimmt der Gaspreis die Kosten. Die Gründe:
– Großhandel. Der Preis für den Endkunden hängt direkt mit den Großhandelspreisen zusammen. Das bedeutet: Steigt der Gaspreis, wird auch der Strompreis höher, da vor allem in Winter Strom aus Gaskraftwerken zugekauft werden muss, um die Nachfrage zu decken. Der Gaspreis bestimmt somit den Strompreis und nicht die Wasserkraft.
– Börsen-Zocker. Alle Kraftwerke speisen zum gleichen Preis am Strommarkt ein. Die Endsumme wird an den Börsen (alle Anbieter sind börsennotiert) immer durch das teuerste Kraftwerk gesetzt – ein Wahnsinnssystem.
– 100 Prozent Wasserkraft: Dieser Werbeslogan ist ein reiner Marketing-Schmäh. Kaum erwähnt wird, dass wir auch Strom importieren – sogar Atomstrom!
– Profitgier könnte gebremst werden, wenn Konzerne von der Börse genommen werden.