Parteiprogramm

Stronach: "Kanzler? Dafür bin ich zu alt"

09.04.2013

Frank wird Abgeordneter - Stronach will Fair Tax.
 

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© apa
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Die Inszenierung von Frank Stronachs Parteiprogramm-Präsentation erinnerte an einen königlichen Hofstaat. Im pittoresken Palais Ferstel thronte Parteigründer Frank Stronach mitten auf der Bühne, flankiert wurde er zu seiner Linken von „Kronprinzessin“ Kathrin Nachbaur (33), seiner wichtigsten Beraterin. Links und rechts vom Königspärchen nahm an extra Tischen Stronachs Hofstaat Platz.

60 Seiten Programm. Im August des Vorjahres startete der Austrokanadier mit seiner Bewegung Team Stronach. Gestern verpasste er seiner Partei endlich auch ein 60-seitiges Parteiprogramm.

Konkret will Stronach weniger Abgeordnete, eine Verwaltungsreform und eine Fair Tax. Hier die wichtigsten Punkte aus dem Programm:

  • Weniger Beamte. Frank Stronach will in den nächsten fünf Jahren pro Jahr fünf Prozent der Verwaltungsbeamten abbauen.
  • Fair Tax. Unternehmen, die ihren Gewinn wieder in Österreich investieren, zahlen nur 10 % Steuer. Alternative: Die 10 %können auch als Prämie an die Mitarbeiter weitergegeben werden. Firmen, die im Ausland investieren, sollen ihre Verluste aus ausländischen Gesellschaften nicht mehr in Österreich von der Steuerleistung abziehen können.
  • Weniger Abgeordnete. Der Nationalrat soll auf 150 Abgeordnete reduziert werden. 50 Mandatare sollen Bürgervertreter sein. Sie sollen unabhängig und parteilos sein. Die Bürgervertreter müssen mindestens 35 Jahre alt sein und benötigen zumindest 250 Stimmen.
  • Euro. Nochmals forderte Stronach, dass jedes EU-Land seinen eigenen Euro haben kann.
  • Ehrenkodex. Jedes Parteimitglied muss einen Ehrenkodex unterschreiben. Hält es sich nicht daran, bedeutet das den Rausschmiss aus der Partei.

Heute fährt Stronach nach Tirol, um das Chaos in der Partei zu ordnen. Am Freitag wird dann via Inserate über das Ergebnis der Verhandlungen informiert.

›Zeige, wie dumm die Regierung ist‹
Österreich:
Herr Stronach, Sie schlagen eine Fair Tax mit einer Steuerentlastung vor, gleichzeitig wollen Sie das Budgetdefizit reduzieren. Wie soll das genau funktionieren?
Frank Stronach:
Wir wollen die Verwaltung in den nächsten 5 Jahren jeweils um 5 Prozent reduzieren, da lässt sich einiges einsparen. Außerdem werden wir uns alle Ausgaben anschauen, da darf es keine Tabus geben. Gleichzeitig die Wirtschaft ankurbeln. Die österreichische Wirtschaft ist total verfahren, da muss wieder Ordnung hineingebracht werden.

Österreich: Und das wollen Sie als Abgeordneter im Nationalrat schaffen?
Stronach:
Für den Kanzler bin ich zu alt, aber im Nationalrat würde ich zeigen, wie dumm die Regierung mit der Wirtschaft umgeht. Ich werde ungemütlich sein.

Österreich: Ihre Idee, dass jedes Land seinen eigenen Euro hat, würde zum Chaos führen …
Stronach:
Das wäre kein Problem. Man würde am Geldschein ja sehen, woher der Euro stammt. Die Österreicher würden sich freuen, denn da werden sie nicht in den griechischen Euro runtergezogen.

 

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