Putsch 1
Stronach-Partei vor Spaltung
02.10.2013Stronach-Vertraute muss Partei unter Kontrolle bringen
Auf die neue Klubobfrau und Stellvertreterin von Frank Stronach, Kathrin Nachbaur, kommt jede Menge Arbeit zu:
Nachdem das Team Stronach bei der Nationalratswahl nicht einmal sechs Prozent erzielt hatte, sind bereits Grabenkämpfe in der jungen Partei ausgebrochen. Stronach wird Ende der Woche wieder nach Kanada fliegen.
- Nachbaur selbst wird jedenfalls Klubchefin im Parlament werden. Sie soll auch die allfälligen Koalitionsverhandlungen für ihr Team führen.
- Die Länderorganisationen sollen ab jetzt hauptsächlich von Stronach-Vertrauten geführt werden.
Genau hier kündigt sich allerdings Widerstand ab. Die Länder wollen nicht nach Stronachs Pfeife tanzen:
- Salzburgs Team Stronach mit Hans Mayr – das dort mitregiert – droht mit einem eigenen Weg.
- Auch Kärntens erfolgreiches Stronach-Team könnte sich abspalten. Offiziell will Landeschef Gerhard Köfer das noch nicht bestätigen. In ÖSTERREICH sagt er aber, dass das Team Stronach „die Landesorganisationen besser einbinden“ müsse. Bislang habe man „die meisten Entscheidungen aus den Medien erfahren“.
- In Niederösterreich wurde die dortige Chefin Elisabeth Kaufmann-Bruckberger via Fax abgelöst. Im Hintergrund rumort es in der Landespartei gewaltig.
Klubchef als Generalsekretär muss Nachbaur helfen
Der von Stronach abgesetzte Klubchef Robert Lugar muss jetzt als Generalsekretär seiner Nachfolgerin Nachbaur helfen. Die beiden sollen jetzt die Länderorganisationen treffen und die Rebellion stoppen, bevor sie zur Abspaltung führt.
Haken an der Geschichte: Die Team-Stronach-Funktionäre sind in Parteispaltungen erprobt …
SP-Ackerl regt mit ,Tussi-Sager‘ auf
SPÖ-Mann Josef Ackerl, stellvertretender Landeshauptmann von Oberösterreich, hat ein neues Wort gelernt: Shitstorm. Nach seinem Facebook-Posting, in dem er Stronach-Frau Kathrin Nachbaur während ihres ZiB2-Auftritts als „Tussi“ bezeichnet hatte, brach ein Sturm der Entrüstung los.
Sexistisch, unwürdig, niveaulos – so die Kommentare. Auch SP-Ministerin Heinisch Hosek sprach von „verfehlter Wortwahl“. Fazit: Ackerl entschuldigte sich – via Facebook.