Bei nächster NR-Wahl

Stronach zieht sich aus der Politik zurück

03.06.2016

Das Team Stronach muss nun ohne das Geld und den Namen seines Gründers auskommen.

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Parteigründer Frank Stronach wird sich wie zuletzt kolportiert "bei der nächsten Nationalratswahl aus der Politik zurückziehen". Das teilt er in einem Folder mit, der bei einer Veranstaltung seiner neuen Plattform "Vision Österreich" Freitagabend im Magna Racino auflag. "Mir liegt Österreich sehr am Herzen, aber ich habe ein gewisses Alter", schreibt der 83-jährige austro-kanadische Milliardär.

Magna-Gründer Stronach hatte schon bald nach der Nationalratswahl 2013, wo er mit seinem Team Stronach antrat, die Lust an der Politik wieder verloren. Sein 30 Millionen Euro schweres politisches Projekt war stets geprägt von seinem machtbewussten Führungsstil, ständigen Personalwechseln und zuletzt nur mehr Misserfolgen bei Wahlen. Sein schrittweiser Rückzug hat sich denn auch schon länger abgezeichnet: Sein Nationalratsmandat legte Stronach rasch zurück, auch frisches Geld wollte er nicht mehr in die Partei stecken. Im Oktober des vergangenen Jahres hat er bereits die Suche nach seinem Nachfolger als Parteivorsitzenden offiziell ausgerufen.

"Vision Österreich"
Für Freitagabend hat Stronach, dessen öffentliche Auftritte in Österreich zuletzt rar waren, zu einem "Wirtschaftssymposium" ins Magna Racino im niederösterreichischen Ebreichsdorf geladen. Dort prangte überall das Logo seiner neuen Plattform "zur Vernetzung von Leistungsträgern", genannt "Vision Österreich". Bei der Veranstaltung will Stronach laut Einladung einen "Sanierungsplan für Österreich" vorstellen.

"Ich hoffe, dass jüngere Personen über diesen vorgeschlagenen Sanierungsplan nachdenken und auch ihren Beitrag dazu leisten werden, dass dieser Plan umgesetzt wird", wünscht sich der Austro-Kanadier. Der Plan sei "kein politisches Parteiprogramm, sondern ein Wirtschaftsplan", der nach den Vorstellungen des Milliardärs "von jeder Partei übernommen werden" könnte. Wie aus dem Folder hervorgeht, ist der "Sanierungsplan" freilich im Wesentlichen das Parteiprogramm des Team Stronach: Vom Wunsch nach mehr "Bürgervertretern" im Parlament bis zu einem einfacheren Steuersystem.

Lugar will mit Rest wieder antreten
Der Klubobmann des Team Stronach, Robert Lugar, lässt sich von den jüngsten Ankündigungen von Parteigründer Frank Stronach nicht aus der Ruhe bringen: Man werde auch ohne Stronach und dessen Namen bei der nächsten Nationalratswahl antreten, sagte Lugar Freitagabend vor Journalisten im Magna Racino. "Für uns ist klar, wir treten an." Man habe auch genug Geld für den Wahlkampf.

Lugar gab sich nicht überrascht, dass Stronach Ende der Periode sich selbst und seinen Namen von der Partei abzieht: Es sei von Anfang an klar gewesen, dass ein über 80-Jähriger "nicht bis in alle Ewigkeit" Parteiobmann bleibe. Und es sei logisch, dass der Parteigründer auch seinen Namen zurückwolle. Dass dies ein Misstrauensvotum des Parteichefs sei, habe er nicht so verstanden. Ein Problem für die Kandidatur sieht Lugar darin auch nicht: "Ich gehe davon aus, dass Politiker, die gute Politik machen, auch gewählt werden." Wie man sich dann nennen wird, sei noch offen.

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