Wissenschaftsminister Töchterle plant Studiengebühren.
ÖSTERREICH berichtete es schon vor 10 Tagen – jetzt ist es offiziell. Mit dem Wissenschaftsplan will ÖVP-Minister Karlheinz Töchterle die Unis umkrempeln. Wichtigster und von der SPÖ vehement abgelehnter Punkt: Studiengebühren ab 2012.
● Studiengebühren. Konkret planen die Experten Töchterles, pro Jahr 220 Millionen Euro an Studienbeiträgen einzunehmen. Pro Semester wären für jeden Studenten 500 € fällig – also 1.000 € pro Jahr. Für Töchterle ist das eine „Größenordnung“: „Studienbeiträge sollen die Verbindlichkeit steigern“, so Töchterle. Bis Herbst will er ein konkretes Modell vorlegen.
● Quoten. Töchterle plant auch eine Studienplatz-Finanzierung. Soll heißen: Das im Herbst anlaufende System von besserer Beratung und Studieneingangsphasen ist ihm zu wenig – die Zahl der Studierenden müsse begrenzt werden, damit Unis den Ansturm bewältigen können.
● Deutsche sollen zahlen. Im Expertenbericht ist auch davon die Rede, dass die deutsche Regierung für die Tausenden deutschen Studiosi zahlen soll: Konkret sind unter dem Titel „Ausgleichszahlungen“ Einnahmen von rund 280 Mio. Euro vorgesehen. Tatsächlich hat der ÖVP-Minister schon beim polnischen EU-Ratsvorsitz angeklopft, um das Thema auch EU-weit zu diskutieren.
● Studenten neu verteilen. Minister Töchterle will zudem die Unis entlasten – durch die Fachhochschulen. 2009 besuchten nur 11 % eine FH, die Experten halten eine Steigerung auf 40 % (inklusive Pädagogen) für wünschenswert. FH-Studenten studieren rascher und werden auch seltener arbeitslos.