Koalition
Studiengebühr-Einigung im Detail
08.01.2007
Die Studenten an Fachhochschulen und Universitäten werden weiter Studiengebühren bezahlen müssen.
Darauf haben sich SPÖ und ÖVP geeinigt. Umgekehrt werden sowohl die Stipendien erhöht als auch die Bezugsvoraussetzungen erleichtert und das bestehende Kreditmodell ausgebaut. Außerdem wird die Möglichkeit geschaffen, die Gebühren durch Sozialarbeit zurückzuverdienen. Die Gebührenhöhe bleibt unverändert.
Zunächst müssen die Studenten wie bisher ihrer jeweiligen Uni für die Inskription 363,36 Euro überweisen. "Abgefedert" werden diese Beiträge durch drei Maßnahmen: Wer Studienbeihilfe bekommt, erhält die Gebühren wie schon bisher refundiert. Sowohl Stipendienhöhe als auch die Einkommensgrenze für die Bezugsberechtigung sollen angehoben werden. Letztere soll künftig "weiter in den Mittelstand" hineinreichen, wie es hieß.
Zweitens wird das bereits bestehende Modell für zinsenlose Studienkredite ausgebaut. Noch offen ist die genaue Ausgestaltung, möglich ist etwa eine Rückzahlung erst ab dem Erreichen einer bestimmten Einkommenshöhe nach dem Studium.
Die dritte Möglichkeit ist neu: Wer weder die Voraussetzungen für den Bezug eines Stipendiums erfüllt noch einen Kredit aufnehmen möchte, kann sich die Gebühren durch Sozialarbeit zurückverdienen. Eine Stunde Sozialarbeit, die etwa bei Zivildienstorganisationen oder in der Altenbetreuung abgeleistet werden kann, wird dabei mit sechs Euro verrechnet - für den Ersatz der vollen Gebühren sind also 60 Stunden Sozialarbeit im Semester nötig. Ersetzt werden die Gebühren auf Antrag des Studenten vom Staat.
Wer es sich leisten kann, kann aber natürlich auch wie bisher ganz normal die Studiengebühren bezahlen. Ebenfalls möglich ist nach wie vor das Aufnehmen einer "normalen" Arbeit neben dem Studium.