Briefbomben-Opfer Loley glaubt nicht an einen Einzeltäter. Im Visier: ein vorbestrafter Neonazi.
Briefbomben-Opfer Maria Loley (85) ist überzeugt, dass Briefbomben-Bastler Franz Fuchs kein Einzeltäter war. Wie ÖSTERREICH zuerst berichtete, hat die frühere Flüchtlingsbetreuerin eine Fortsetzung der Ermittlungen bei der Staatsanwaltschaft Graz beantragt. Loley beruft sich auf die Recherchen des Polizisten Rudolf Huber, einem Ermittler der SOKO Briefbomben, der überzeugt ist, das „wahre Bombenhirn“ hinter Fuchs ausgeforscht zu haben. Ein Verdacht, den auch der verstorbene Altbürgermeister Helmut Zilk kurz vor seinem Tod geäußert hatte.
Verdacht gegen rechtsextremen Buchautor
Die Spur führt
ÖSTERREICH-Recherchen zufolge zu einem einschlägig bekannten älteren
Rechtsextremisten, der in den 1970er-Jahren wegen Mordes im Gefängnis saß.
Er war Wegbegleiter des NDP-Gründers Norbert Burger und ist in der
Neonazi-Szene als Verfasser zweifelhafter historischer Werke bekannt. Genau
dieses historische Wissen und der Schreibstil des Verdächtigen passen zu den
Bekennerschreiben, die Franz Fuchs alleine zugeschrieben werden. Er war
deshalb schon einmal im Visier der Ermittler gestanden, bevor Franz Fuchs
festgenommen worden war. Brisant: Frühere Ermittler geben an, dass B. an den
Aufgabeorten mehrerer Bekennerschreiben gesehen worden war.
Loley: „Unter Unwahrheit gelitten“
Maria Loley im
profil: „Ich mache das nicht, weil ich es irgendwie interessant finde,
sondern weil ich die ganze Zeit unter der Unwahrheit gelitten habe, dass
Fuchs ein Einzeltäter war.“