Ex-Fraktionschef der EU-Sozialdemokraten rügt Diskussionskultur der SPÖ.
Der langjährige Europaabgeordnete Hannes Swoboda der SPÖ, bis zuletzt Fraktionschef aller Sozialdemokraten im EU-Parlament, hat nach seinem Abschied Kritik an der Parteispitze geübt. "Ich habe nie verstanden, warum man so stromlinienförmig agieren muss", sagte er in einem nach seinem Ausscheiden herausgegebenen Interviewband.
Swoboda fordert mehr demokratische Debatten
"In der SPÖ - und in Österreich generell - ist die Diskussionskultur sehr mangelhaft", bemerkt Swoboda darin weiter. "Wir müssen viel mehr demokratische Debatten führen. Wir brauchen da und dort Gegenkandidaturen, damit Konzeptionen und Persönlichkeiten miteinander wetteifern", sagte der 67-Jährige, der sich mit Juni aus der Politik zurückzog.
Auf die Frage, ob er sich von der Partei ausreichend gewürdigt fühlt, sagte Swoboda: "Die letzten Monate haben gezeigt, dass das in breiten Schichten sehr wohl der Fall ist. Nicht immer vielleicht im Bereich der Parteispitze."