Fordert Glaubensgemeinschaft zum Abziehen und Ersetzen des islamischen Geistlichen auf.
Wien. Verteidigungsministerin Klaudia Tanner (ÖVP) beendet die Zusammenarbeit mit dem aktuellen Militär-Imam des Bundesheeres. Anlass sind Anschuldigungen, er habe öffentlich Sympathie für die ehemalige Jihad-Bewegung in Bosnien gezeigt. Tanner forderte die Islamische Glaubensgemeinschaft (IGGÖ) am Donnerstag auf, den Imam abzuziehen und zu ersetzen.
"Der politische Islam hat keinen Platz im Bundesheer", so die Ministerin in einer Aussendung. "Wir haben umgehend mit umfassenden Prüfungen begonnen. Sollten sich die Anschuldigungen erhärten, so werden weitere Maßnahmen folgen. Ich habe keinerlei Verständnis für ein solches Verhalten und werde solche Aktionen unter meiner Führung nicht dulden." Die Zusammenarbeit mit der IGGÖ bleibe selbstverständlich bestehen, man werde umgehend in Gespräche mit ihr treten.
Zuvor hatte FPÖ-Wehrsprecher Reinhard Bösch in einer Aussendung geschildert, dass ein Militär-Imam, der mit dem Jihad in Bosnien sympathisiere, Jihadisten-Videos teile und Kontakte zu Kriegsverbrechern unterhalte. Dieser Mann sei von der Islamischen Glaubensgemeinschaft in Österreich eingesetzt worden. Von Tanner forderte er eine rasche Aufklärung und sofortige Schritte, um solche Umtriebe abzustellen.