Aids 2010

Tausende bei Menschenrechts-Demo in Wien

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Am Ring bildete sich ein orangenfarbenes Demonstranten-Meer.

"Das ist der wichtigste Teil der Internationalen Aids Konferenz", rief der Generaldirektor des Global Fund gegen Aids, Michel Kazatchkine, den Teilnehmern des "Human Rights March" zu. Zuvor waren mehrere Tausend Teilnehmer in einem großen Demonstrationszug über die Ringstraße zum Heldenplatz gezogen. Laut Co-Organisator Christian Högl von der Homosexuellen Initiative (Hosi) dürften es 25.000 Menschen gewesen sein, laut Polizeischätzungen 9.000. Knapp eine Stunde brauchte der Zug dabei für das kurze Stück vom Schottentor zum Ort der Abschlusskundgebung, die gegen 21.00 Uhr startete.

Auch UNAIDS-Chef Michael Sidibe lobte "die beste Nacht der Konferenz". Gery Keszler freute sich vor den Anwesenden über einen regenfreien Abend - nach dem Abbruch der Life-Ball-Eröffnung am Freitag: "Das Recht auf medizinische Betreuung ist ein fundamentales Menschenrecht."

Minister Stöger ausgebuht
"Wer hier wegsieht, hat aktiv Menschen auf dem Gewissen", pflichtete Gesundheitsminister Aloise Stöger (S) bei - der von der Mehrheit der Demonstranten allerdings ausgebuht wurde. Hintergrund ist die auf der Aids-Konferenz laut gewordenen Kritik am fehlenden Beitrag Österreichs zum Global Fund. Wiens Gesundheitsstadträtin Sonja Wehsely (S) nutzte den Moment und verkündete: "Dieser Marsch ist eine gute Gelegenheit, den konservativen österreichischen Außenminister zu zwingen, mehr Geld in die Finanzierung des internationalen Kampfes gegen HIV und Aids zu investieren."

"Nicht geschlagen"
Zufrieden mit dem Gastgeberland zeigte sich der Aktivist Marc aus Südafrika. Er dankte der österreichischen Bundesregierung: "Sie hat nicht auf uns geschossen, sie haben uns nicht geschlagen." Und das sei keine Selbstverständlichkeit in vielen Ländern der Welt.

T-Shirts, Tröten und Pfeifen
Den Demo-Teilnehmern wurde die komplette Demonstrantenaustrüstung zur Verfügung gestellt: T-Shirt, Tröte, Trillerpfeife und auf Wunsch sogar ein individuell beschriebenes Schild mit Forderungen und Wahlsprüchen. Angesichts der orangefarbenen Einheitsleiberln glich der Ring mithin in Rekordzeit einer Zusammenkunft der Wiener Müllabfuhr.

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