Hacker veröffentlichten Handynummern - bei FPÖ-Bossen klingelte es bis 5 Uhr früh.
Am Samstag veröffentlichten Hacker die Telefonnummern der FPÖ-Granden, in der Nacht auf Montag wurde die Homepage der Freiheitlichen neuerlich von Anonymous gehackt.
Terror am Handy
Am schlimmsten erwischte es den Kärntner Landeshauptmann Gerhard Dörfler. Der FPK-Chef wollte sich am Samstag gegen zwei Uhr früh nach einer wahrlich anstrengenden „Starnacht am Wörthersee“ endlich schlafen legen, als es wieder losging. „Das war Terror, weil ich kann ja mein Handy nicht ausschalten, immerhin bin ich Katastrophenschutzbeauftragter“, sagt er zu ÖSTERREICH: „Eine Frechheit war das, alle Anrufe waren anonym“, musste sich der Politiker gestern erst einmal Luft machen.
Wahlkampf?
Grund für den harschen Tonfall aus Kärnten: die Hacker-Attacke am Samstag
, bei der Handynummern von vielen wichtigen FPÖ-Politikern ins Internet gestellt worden waren. Eine Gruppe namens NetzpirARR!ten rief gleichzeitig zum Telefonterror auf. Und fügte gleich hämisch hinzu, „Telefonstreiche zu ungünstigen Zeiten“ durchzuführen.
Bei manchen ging das sogar bis fünf Uhr früh (John Gudenus); Nationalratsabgeordnete Susanne Winter hatte quasi Glück: „Kurz vor Mitternacht hat mir jemand auf Ungarisch Gute Nacht gewünscht.“ Aber: Die Steirerin, die vor allem mit ihren harten Anti-Islamäußerungen berühmt geworden war, fand das sogar konstruktiv. „Mich haben viele zum rechten Rand in der FPÖ gefragt. Es war ein bisschen wie im Wahlkampf, vielleicht onnte ich ein paar der Anrufer als Wähler gewinnen.“
Linker Spaß
Der Hauptadressat jedoch, HC Strache, hatte sein Handy frühzeitig abgedreht und so den Terror auf seine Mobilbox umgeleitet – bis auch diese bummvoll war. Ob nun tatsächlich die Internet-Hacker oder doch ein gestohlenes Mobiltelefon Schuld am kommunikativen Wochenende der FPÖ war, wird sich weisen. FP-Generalsekretär Harald Vilimsky schnaufte gestern jedenfalls genervt: „Das sind doch alles linke Spaßbrüder.“
B. Haas