Telekom-Prozess

Telekom: 3 Jahre Haft für
 Rumpold

09.08.2013

Ex-FPÖ-Werber Rumpold wurde im Telekom-Prozess nicht rechtskräftig verurteilt.

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Um 18.56 Uhr verkündet Richter Michael Tolstiuk das Hammerurteil im Telekom-Prozess: Ex-FPÖ-Werber Gernot Rumpold, Ex-Telekom-Vorstand Rudolf Fischer, Ex-FPÖ-Manager Arno Eccher sowie Telekom-Prokurist Michael G. sind alle schuldig.

Die vier Angeklagten nehmen das Urteil regungslos zur Kenntnis.

  • Haider-Weggefährte Rumpold wird zu 3 Jahren Freiheitsstrafe verurteilt – wegen Falschaussage und Untreue.
  • Ex-Telekom-Vorstand Fischer wird wegen Untreue zu 3 Jahren Haft verurteilt, 30 Monate werden ihm nachgesehen. Prokurist Michael G. kommt am glimpflichsten davon: 30 Monate, davon 27 bedingt.
  • Ex-FPÖ-Bundesgeschäftsführer Arno Eccher wird zu einer bedingten Haftstrafe von 5 Monaten verurteilt (auf zwei Jahre Bewährung).

Das Urteil ist ein Statement: Richter Tolstiuk rechnete mit dem System Haider schonungslos ab: „Gernot Rumpold brauchte Geld.“ (Siehe Kasten rechts.) Die vier Konzepte, die Rumpold um 600.000 Euro für die Telekom erstellt hatte, seien „wertlos“ gewesen. Das Geld sei nicht anderes als eine illegale Parteispende gewesen. Rumpold und Fischer müssen der Telekom die 600.000 zurückzahlen. Von der FPÖ zieht das Gericht ebenfalls 600.000 Euro ein – inklusive der Zinsen seit 2004. Dieses Geld erhält der Staat.

Zeugin bekam von 
Rumpolds Ex SMS
Im Vorfeld hatte Zeugin Miriam Ö. am Vormittag eine Bombe platzen lassen: Rumpolds Ex-Frau Erika habe versucht, sie zu kontaktieren: „Sie hat versucht, mich anzurufen, aber ich bin nicht rangegangen.“ Dann seien zwei SMS gekommen: „Sie wollte mich daran erinnern, dass wir viel an dem Konzept gearbeitet haben. Aber daran erinnere ich mich jetzt nicht.“

Die Taktik von Rumpolds Anwalt, Markus Singer, den Prozess zu verzögern, ging nicht auf. Singer wollte den Richter absetzen lassen, weil dieser Telekom-Kunde ist. Alle Urteile sind nicht rechtskräftig.

Autor: Gregor Plieschnig

 

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