Mit Verzögerung wurde Österreich über ein Leck im AKW Temelin informiert - der Kraftwerk-Sprecher bestreitet eine Panne generell.
Im südböhmischen Atomkraftwerk Temelin ist laut Umweltminister Berlakovich (ÖVP) bereits am vergangenen Mittwoch, dem 7. Jänner, ein Leck im nuklearen Primärkreislauf aufgetreten. Und Österreich sei erst am Dienstag zu Mittag über den Zwischenfall im Reaktorblock 2 informiert worden.
Chaos-Information über Leck
Laut tschechischer
Atomaufsichtsbehörde gebe es keine Auswirkungen auf die Funktionsweise des
Blocks sowie auf die Sicherheit. Temelin-Sprecher Marek Svitak in einer
ersten Reaktion den Vorfall, gestand dann aber nach wenigen Stunden: Es habe
sich um "kein Leck", sondern um einen "erhöhten Zufluss"
von Kühlwasser in die Sammelbecken gehandelt. Das Wasser sei nicht aus dem
geschlossen Bereich der Anlage ausgetreten. Das undichte Regulationsventil
sei am Dienstag repariert worden. Und man habe die tschechische Atombehörde
(SUJB) informiert. Diese beobachte die Situation ständig, ergänzte er.
Die Aufsichtsbehörde bestätigt, dass der Reaktor sich in Vollbetrieb befindet und versucht zu besänftigen: Nur fünf Kubikmeter (entspricht in etwa 5.000 Liter) leicht radioaktives Kühlwasser seien ausgetreten.
Die Reparaturarbeiten an dem schadhaften Ventil sollen am Dienstag abgeschlossen werden, hieß es.
Ostermann bestätigte, dass keine Gefährdung der österreichischen Bevölkerung bestehe. Auch die späte Informierung durch Tschechien sei "noch im Rahmen". Berlakovich selbst betonte, "wie wichtig das Informationsabkommen ist und dass wir uns gegenseitig von solchen Vorfällen in Kenntnis setzen".
Kritik von allen Seiten
Die Informationspolitik Tschechiens über
die Panne im Primärkreislauf des umstrittenen südböhmischen Atomkraftwerks
Temelin am 7. Jänner ist von AKW-Gegnern, den Grünen und dem BZÖ am Dienstag
kritisiert worden.