Die Abschnitte
Tempo 100 auf Autobahnen
31.10.2006
In Tirol wird ab 1. November die Tempo 100-Beschränkung im Winter auf Teilen der Inntalautobahn (A12) ausgeweitet.
Auf Salzburgs Autobahnen gibt es derzeit drei bestehende Tempo-100-Zonen. Auf der Tauernautobahn (A10) gilt bereits seit 1989 im gesamten Lungau (zwischen Tauern- und Katschbergtunnel) eine solche Geschwindigkeitsbeschränkung, die mit Umweltschutz begründet wird.
Ebenfalls auf der A10 darf zwischen Salzburg und Golling mit maximal 100 km/h gefahren werden. Diese Beschränkung gilt seit dem Frühjahr 2005 und wurde zur Verbesserung der Luftgüte eingeführt. Die Auswirkungen auf die Luft werden derzeit noch gemessen, massive Verbesserungen wurden aber bereits bei der Unfallstatistik verzeichnet: Die Zahl der Unfall-Toten auf diesen 27 Autobahnkilometern ging von vier auf null zurück, die Unfälle mit Verletzten reduzierten sich von 46 auf 33 (minus 28 Prozent), wie das Kuratorium für Verkehrssicherheit nach dem ersten Jahr des Tempolimits bilanzierte.
Zudem gilt auf der Westautobahn im Gebiet der Stadt Salzburg (ab Hallwang) schon lange Tempo 100. Neue Geschwindigkeitsbeschränkungen auf Autobahnen seien nicht geplant, hieß es aus dem Büro des Verkehrsreferenten LHStv. Wilfried Haslauer (V).
Limit in OÖ ab Ende November
Das neue Tempo-100-Limit, das Ende November auf der Westautobahn (A1) in Oberösterreich auf rund 13 Kilometern zwischen Linz und der Landesgrenze zu Niederösterreich in Kraft treten soll, sorgt seit Monaten für Diskussionen. Die von der Landesregierung mit ÖVP/Grün-Mehrheit gegen die SPÖ beschlossene Geschwindigkeitsbeschränkung wird von Umweltlandesrat Rudi Anschober (G) mit Schadstoffreduktion argumentiert.
In Oberösterreich gibt es bereits Tempo-100-Limits: Die Geschwindigkeits-Beschränkung erstreckt sich im Bereich der Gemeinde Ansfelden in Richtung Salzburg auf knapp acht Kilometern. Die Strecke auf der Richtungsfahrbahn Wien beträgt ebenfalls rund acht Kilometer.
Kärnten schafft Tempolimits ab
In Kärnten sollen nicht nur keine neuen Tempolimits eingeführt, sondern auch die bestehenden abgeschafft werden. Wie Verkehrslandesrat Gerhard Dörfler (B) am Dienstag erklärte, sollte es in zwei Jahren so weit sein. "Ich wehre mich dagegen, Hochleistungsstrecken auszubauen und zu verbessern und auf der anderen Seite die Geschwindigkeit zu beschränken", sagte Dörfler. Das würden die Autofahrer, insbesondere die Pendler, nicht verstehen. Bei jenen drei Abschnitten, wo derzeit Tempo 100 gilt, werde man umfangreiche bauliche Lärmschutzmaßnahmen setzen, wie das derzeit auf der Südautobahn (A2) im Bereich von Pörtschach schon der Fall sei. Sobald dort die neuen Lärmschutzwände errichtet sind, werde wieder Tempo 130 statt der jetzigen 100 erlaubt sein.
Gleiches gilt laut Dörfler für die Autobahn-Umfahrung Villach-Süd. Dort würden in den kommenden Jahren Lärmschutzbauten um zwölf Millionen Euro errichtet. Danach werde man auf diesem Abschnitt vom Knoten Villach bis zur Abfahrt Warmbad auch wieder 130 fahren dürfen.
Bei der dritten Kärntner 100-km/h-Beschränkung zwischen Velden und der Abfahrt Wernberg werde geprüft, ob und welche baulichen Maßnahmen die Beschränkung überflüssig machten. Er werde auf die Asfinag einwirken, um eine möglichst rasche Lösung zu erzielen, sagte der Landesrat.
Flexible Limits auf A14
In Vorarlberg laufen derzeit die Vorbereitungen für flexible Tempolimits auf der Rheintalautobahn (A14). Die Geschwindigkeit soll zukünftig bei hohen Belastungen - etwa großem Verkehrsaufkommen, Luftverfrachtungen, ungünstiger Wetterlage und starken Feinstaubbelastungen - herabgesetzt werden können. Dies könne aber erst geschehen, wenn 2008 und 2009 die immissionsgesteuerten Verkehrslenkungsanlagen auf der A14 installiert würden, informierte Umwelt-Landesrat Erich Schwärzler (V) am Dienstag. Er hoffe, die Asfinag werde diesbezüglich ihre Zusage einhalten.
Eine Versuchsphase auf einem fünf Kilometer langen Teilstück der Rheintalautobahn zwischen Dornbirn-Nord und Dornbirn-Süd von Anfang Dezember 2005 bis Ende Februar 2006 habe eine verringerte Feinstaub-Belastung von rund zwei Prozent des Jahresmittelwerts gebracht. Man könne die Belastung für Umwelt und Gesundheit also über eine Temporeduktion zurücknehmen, erklärte Schwärzler. Aber die Einschränkung auf den Raum Dornbirn bringe zu wenig. Im Juni 2006 wurde entschieden, das Tempo 100-Pilotprojekt bei Dornbirn nicht zu verlängern.
Darüber, wie weit die geschwindigkeitsreduzierte Zone auf der A14 ausgedehnt werde, müsse noch mit der Asfinag verhandelt werden, so der Vorarlberger Umwelt-Landesrat. Für genaue Angaben sei es daher zu früh. Auf der Rheintalautobahn im hoch belasteten Stadtgebiet von Feldkirch ist bereits im Juni 2005 ein Tempolimit von 100 km/h beschlossen worden. Diese Reduktion im Sanierungsgebiet bleibe bestehen, so Schwärzler.
Keine Tempolimits im Burgenland
Auf burgenländischen Autobahnen gibt es derzeit keine Tempo-100-Beschränkungen. Auch geplant sei das nicht, hieß es im Büro des Verkehrslandesrates Helmut Bieler (S). Im Burgenland gibt es mit der Süd-Ost-Autobahn (A3), der Ost-Autobahn (A4) sowie einem Stück der Südautobahn (A2) insgesamt 186 Kilometer höherrangiges Straßennetz.