Marsalek als Kopf

Thriller um Russen-Spione im Verfassungsschutz

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Einstiger Spionageabwehr-Chef des BVT in Emiraten untergetaucht, anderer  Ex-BVTler in U-Haft. Beide stehen im Verdacht, Spione für den russischen FSB gewesen zu sein - mit Drahtzieher Marsalek. Und Verbindungen zu den BVT-Razzien. 

Es ist ein Fall, der an Spionagethriller aus alten Kalter-Krieg-Zeiten – mit Schauplätzen in Moskau, Wien, Dubai und London – erinnert: Die Hauptrollen in diesem Krimi nehmen zwei einstige Beamte des Verfassungsschutzes – des österreichischen Inlandsgeheimdienstes – und als Drahtzieher der nach Moskau abgetauchte Spion des Kremls, Ex-Wirecard-Vorstand Jan Marsalek, ein. 

Die zwei BVTler sollen 2017 Dossier für Zerschlagung des BVT geliefert haben

Die zwei Ex-BVTler – Ex-Spionageabwehrchef (!) Martin Weiss und Egisto Ott – standen 2018 im Verdacht, ein anonymes Schmutz-Dossier gegen andere im Verfassungsschutz, das zu Razzien gegen ihre Kollegen führte, verfasst zu haben. Und Spione für den russischen Geheimdienst FSB gewesen zu sein.

Weiss ist mittlerweile in Dubai abgetaucht, Ott sitzt seit Montag in U-Haft.   

Eugisto Ott
© oe24
× Eugisto Ott

Marsalek und FSB-"Bulgare" halfen BVTler zur Flucht nach Dubai

Britische Ermittler haben Chats des untergetauchten Marsalek mit dem Kopf einer FSB-Zelle (einem Bulgaren) in Großbritannien ausgewertet, die zeigen, dass Ott russische Geheimdienst-Agenten mit Informationen aus dem Innersten des Verfassungsschutzes gefüttert haben soll. Zudem schrieb der „Bulgare“ Marsalek, dass er „unserem Freund“ Weiss zur Flucht nach Dubai verholfen habe.

Der dringende Tatverdacht gegen Egisto O. 

Dieser war wiederum Auftraggeber von Ott. Seit Jahren wurde gegen Ott wegen mutmaßlichen Geheimnisverrats ermittelt. Im Verdacht stand, dass er etwa an den einstigen FPÖler Hans Jörg Jenewein vertrauliche Infos verkauft habe. Jenewein dementierte. Den Spionageverdacht bestreitet Ott derzeit. 

2015 lernt Marsalek BVT-Mann Weiss kennen 

Kreml-Spion Marsalek soll Weiss jedenfalls 2015 kennengelernt und dann rekrutiert haben.  Ab 2017 soll Ott geheime Datenbanken-Inhalte sogar aus Italien und Großbritannien – auch an Marsalek und Russen – weitergegeben haben. 

2017 beschaffen Marsalek und Ott Handys von Innenministeriums-Beamten

2017 soll Marsalek Handys von hochrangigen Innenministeriums-Mitarbeitern, die ins Wasser gefallen waren, beschafft haben. Ott organisierte die Geräte über einen Polizisten und verwahrte sie in der Wohnung eines Verwandten.

Im Sommer 2017 kursiert das Anti-BVT-Dossier 

Im Sommer 2017 wurde das „anonyme“ Dossier gegen das BVT an Journalisten und Politiker verschickt. Im Winter 2018 fanden die Razzien gegen die BVT-Feinde von Weiss statt.

Gestohlene Handys von Innenministeriums-Beamten werden nach Moskau gebracht

Im Juni 2022 wurden die entwendeten Innenministeriums-Handys – im Auftrag von Marsalek – von der Wohnung des Ott-Verwandten geholt und nach Moskau gebracht.  2023 tauchte Weiss mit Hilfe der Russen in die Emirate ab.

Und das dürfte erst die Spitze des Eisbergs sein.   

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