Botschafter einbestellt

Tiroler Grenz-Streit wird Staats-Affäre

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Die deutschen Sperren gegen Tirol führen zum Eklat. Wien beruft sogar Botschafter ein.

Tirol. Mit dem strengen Grenzmanagement will Deutschland die Ausbreitung der südafrikanischen Mutation von Tirol nach Bayern verhindern. Nur „systemrelevante Pendler“ aus Tirol dürfen nach Bayern, sie müssen bis Dienstag ihren Arbeitsvertrag dabeihaben und diesen an der Grenze vorzeigen. Bis Dienstag wird von Bayern definiert, welche Betriebe systemrelevant sind, die Bescheinigung darüber muss dann ab Mittwoch von den Pendlern mitgeführt werden.

Auch das Durchfahren ohne Stopp über das kleine und große deutsche Eck ist nicht möglich. Wer von Tirol nach Salzburg oder Wien reisen will, muss nun „großräumig“ ausweichen:

Nehammer tobt. Diese Knallhart-Regelung ließ den Grenzstreit zwischen Deutschland und Österreich eskalieren: „Die de facto Sperre des großen und kleinen deutschen Ecks für Österreicher ist absolut inakzeptabel. Die Maßnahme von Bayern ist unausgegoren und löst nur Chaos aus“, tobte Innenminister Karl Nehammer.

Minister über den Grenzstopp: "Löst Chaos aus"

Verhandlungen. Außenminister Alexander Schallenberg forderte „Maß und Ziel“ und warnte vor „überschießenden Schritten“. Er bestellte den deutschen und italienischen Botschafter zu einem Gespräch ins Außenministerium in Wien. Tirols Landeshauptmann Platter zur Grenzsperre: „Eine solche Vorgangsweise ist weder verhältnismäßig noch sinnvoll.“

Rückstau. Der Lkw-Transit-Verkehr ist von dem Verbot ausgenommen. Die Fahrer, die etwa aus Italien kommen, müssen sich aber vorab auf Corona testen lassen. Umweltschützer wie Fritz Gurgiser vom Transit-Forum Austria befürchten nun den „Verkehrs-Mega-GAU“ für Tirol.

Kontrolle. Durch das Sonntags-Fahrverbot waren die Wartezeiten gestern noch überschaubar. Heute rollen aber 7.000 Lkws via Inntal­autobahn aus Italien nach Bayern: „Mega-Stau droht“, so Gurgiser.

(wek)

 

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