Bildungsreform

Töchterle: "Bin bei den Verhandlungen"

21.05.2011


Neuer Wissenschaftsminister bestätigt gegenüber ÖSTERREICH Gerüchte.

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© APA/UNIVERSITAET INNBSRUCK
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Es ist zwar keine komplette Wachablöse aber dennoch hat ÖVP-Bildungssprecher Werner Amon nicht mehr das alleinige Mandat, mit SPÖ-Unterrichtsministerin Claudia Schmied über Bildungsfragen zu verhandeln. Wissenschaftsminister Karlheinz Töchterle bestätigt jetzt gegenüber ÖSTERREICH die Gerüchte: "Ich bin in die Verhandlungen eingebunden." Werner Amon sei damit aber nicht ausgebootet: "Die Rollen sind klar: Ich verhandle mit Ministerin Schmied die Pädagogenbildung neu - so wie meine Vorgänger Gio Hahn und Beatrix Karl. Was weitere Projekte im Schulbereich betrifft, so verhandelt ÖVP-Bildungssprecher Amon, ich bin eingebunden."

Töchterles Vorgängerin Beatrix Karl forderte noch das "Gymnasium für alle". Der Neue hingegen will sich nicht festlegen: "Ich will jedenfalls eine Schule mit Leistungsdifferenzierung." Die gibt es allerdings nicht nur durch Gymnasium und Hauptschule sondern auch in der Neuen Mittelschule.

ÖSTERREICH: Sie verhandeln mit SPÖ-Unterrichtsministerin Claudia Schmied eine neue Lehrerausbildung. Verhandeln Sie auch andere Schulthemen?
Karlheinz Töchterle: Die Rollen sind klar: Ich verhandle mit Ministerin Schmied die PädagogInnenbildung neu - so wie meine Vorgänger Gio Hahn und Beatrix Karl. Da bringe ich einiges an Erfahrung mit, da ich selbst an der Uni jahrzehntelang in der Lehrerausbildung tätig war. Was weitere Projekte im Schulbereich betrifft, so verhandelt ÖVP-Bildungssprecher Amon, ich bin in die Verhandlungen eingebunden. Ich bringe mich vor allem dort ein, wo mein Ressort betroffen ist.

ÖSTERREICH: Wie soll die Ausbildung künftig zwischen Unis und Pädagogischen Hochschulen aufgeteilt werden? Oder soll es überhaupt ein neues Institut geben?
Töchterle: Ich stelle mir vor, dass verschiedene Institutionen einen Beitrag leisten sollen, den sie zu einem gewissen Maß auch selbst gestalten können. Beide haben ihre Stärken und werden sich in der Frage der Lehrerbildung weiterentwickeln.

ÖSTERREICH: Was muss denn ein Lehrer im Gegensatz zu früher können?

Töchterle: Lehrerinnen und Lehrer sind mit einer wesentlich schnelleren Entwicklung unseres Wissens konfrontiert. Darauf müssen sie sich einstellen, weshalb neben einer fundierten pädagogischen Ausbildung jedenfalls auch eine solide fachwissenschaftliche Ausbildung für den Unterricht unabdingbar ist. Außerdem sind neue Aufgaben hinzu gekommen, zum Beispiel die verstärkte Förderung von Kindern mit nichtdeutscher Muttersprache.

ÖSTERREICH: Die gemeinsame Basisausbildung ist ein wichtiger Baustein zur Umsetzung der Gesamtschule. Wollen Sie die Gesamtschule und wenn ja warum, wenn nein warum nicht?
Töchterle: Ich will jedenfalls eine Schule mit Leistungsdifferenzierung, wo die begabten Schülerinnen und Schüler nicht unterfordert und die schwächeren speziell gefördert werden. Wichtig ist mir eine grundlegende Sprach-, Kommunikations- und Kulturkompetenz.

Katharina Nagele

 

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