ÖSTERREICH-Interview

Töchterle: "Uni-Limit muss sein"

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ÖVP-Wissenschaftsminister erklärt Zukunft der Universitäten zur Koalitionsbedingung.

Das Urteil des Obersten Gerichtshofs – ein Student hatte auf Schadenersatz geklagt, weil er aus Platzmangel am rechtzeitigen Studienabschluss gehindert wurde – brachte diese Woche Aufruhr in die Diskussion, wie man mit dem Massenansturm auf österreichische Unis umgeht. Im Interview mit ÖSTERREICH stellt Töchterle jetzt seinen Plan für die Unis vor und lässt mit einer Forderung aufhorchen: Die Studienplatzfinanzierung ist für ihn Koalitionsbedingung. Ob er auch ohne deren Festschreibung im Amt bleibt, lässt er noch offen.

ÖSTERREICH: Ein Student klagte auf Schadenersatz, weil die Uni zu wenig Plätze zur Verfügung stellte. Was muss sich ändern?
Karlheinz Töchterle: Wenn der Staat dafür haftbar gemacht werden kann, dass die Leute keine guten Studienbedingungen haben, dann muss man flächendeckend Zugangsregeln machen. Wir sind dabei, die Studienplatzfinanzierung umzusetzen. Also, dass der Staat den Univer­sitäten eine bestimmte ­Anzahl von Plätzen finanziert. Das heißt natürlich auch, dass die Plätze begrenzt sind.

ÖSTERREICH: Dann gibt es überall begrenzte Plätze?
Töchterle: Nein. Sondern dort, wo es eine Grenze braucht. Es gibt nur wenige Fächer, wo man bei den Studieninteressenten über die Zahl hinauskommt. Es geht nicht um Reduktion, sondern um mehr Planbarkeit und eine bessere Verteilung.

ÖSTERREICH: Ihre SPÖ-Verhandlungspartnerin Andrea Kuntzl ist dagegen ...
Töchterle: Was mich verwundert, weil ich ein Jahr lang mit ihr verhandelt habe und sie zugestimmt hat. Ihr Traum ist eine strenge Planwirtschaft. Das kann es nicht geben.

ÖSTERREICH: Ist die Studienplatzfinanzierung bei der nächsten Koalitionsverhandlung ein Thema?
Töchterle: Natürlich, für mich ist sie eine Bedingung. Das muss sein.

ÖSTERREICH: Wenn das nicht vereinbart wird, werden Sie als Minister nicht mehr zur Verfügung stehen?
Töchterle: Für mich ist die flächendeckende Studienplatzfinanzierung eine absolute Notwendigkeit.

ÖSTERREICH: Wie sollen die Studenten künftig ausgewählt werden? Mittels Aufnahmetest oder Studieneingangsphasen?
Töchterle: Das überlasse ich den Universitäten. Das Maturazeugnis kann auch eine Rolle spielen. Es hat schon Aussagekraft, was man acht Jahre geleistet hat.

ÖSTERREICH: Was kann man gegen die vielen ausländischen Studenten tun?
Töchterle: In stark nachgefragten Fächern muss man die Möglichkeit schaffen, österreichische Studierende bevorzugt aufzunehmen.

ÖSTERREICH: Eine Quote?
Töchterle: Nein.

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