Hubert Hrabcik gesteht in "DATUM" die Annahme von Schwarzgeld. Er soll außerdem Toten Hörgeräte verschrieben haben.
Hubert Hrabcik ist seit 2002 Sektionschef im Bundesministerium für Gesundheit. Dass er eine dunkle Vergangenheit hat, enthüllte nun das Magazin "DATUM". Während seiner Zeit als HNO-Arzt in Wien-Favoriten soll er von 1998 bis 2002 rund 10.200 Euro an Schwarzegeldzahlungen erhalten haben. Das Geld erhielt er von einem Hörgeräteherrsteller.
Toten Hörgeräte verschrieben
"Wir sind regelmäßig
in die Ordination gefahren und haben dort braune Umschläge voller Geld
überreicht. Rechnungen hat es dafür nie gegeben", wird ein
Hörgerätevertreter von "DATUM" zitiert. Hrabcik gab nun
die Vorwürfe zu. Außerdem soll er als Konsiliararzt des Wiener "Hauses
der Barmherzigkeit" Patientinnen Hörgeräte verschrieben haben. Haken an
der Sache: Sie waren bereits tot.
Dies gehe aus Dokumenten vor, die dem Magazin vorliegen würden. Die Staatsanwaltschaft habe sich bereits 2003 mit dem Fall beschäftigt. Die Ermittlungen wurden aber rasch eingestellt.
Erste Stellungnahme Hrabciks
In einer ersten Stellungsnahme
wehrt sich Hubert Hrabcik entschieden gegen die Vorwürfe: "Ich
habe immer alles ordentlich versteuert und auch gegenüber DATUM nie
Schwarzgeldzahlungen zugegeben. Ich weiß auch nicht, was die für eine
Exceltabelle haben und was da angeblich drin steht."
Hrabcik hat bereits seinen Anwalt kontaktiert und überlegt, das Blatt bzw. den Informanten zu klagen.
Zu dem ehemaligen Hörgerätevertreter meint der Generaldirektor für öffentliche Gesundheit nur: "Der deckt mich seit Jahren mit anonymen Anzeigen und Beschuldigungen ein. Dahinter steckt ein Rachefeldzug, weil er mich dafür verantwortlich macht, dass sein Privatleben gescheitert ist."