Tote Ärztin: Fall für Justiz und Parlament

Wien/OÖ. Über das Verhalten der Behörden, allen ­voran der oö. Polizei, herrscht in der Bevölkerung große Wut. Polizeischutz bekam die Allgemeinmedizinerin nicht, sie rüstete ihre Klinik selbst um rund 100.000 Euro auf, stellte privates Security-Personal ein. Mehrere Verfahren gegen Corona-Leugner, die sie bedrohten, wurden eingestellt. Auch ein längeres Gespräch mit dem Verfassungsschutz-Chef brachte keinen Schutz.

Erste Anzeige. Wegen Verdacht auf Missbrauch der Amtsgewalt brachte jetzt der Journalist Thomas Walach sogar die erste Anzeige gegen die LPD OÖ und die Staatsanwaltschaft in Wels ein. Er fordert, dass der Fall juristisch aufgearbeitet wird. Auf ÖSTERREICH-Nachfrage wollte man im Innenministerium weder zum Tod von Kellermayr noch zum Umgang der Behörden mit dem Fall Stellung nehmen. Funkstille herrschte ebenso bei Justizministerin Alma Zadic.

Aufklärung. Auch die Opposition will Aufklärung: Neos-Abgeordnete Stephanie Krisper arbeitet an einer parlamentarischen Anfrage. SPÖ-Justizsprecherin Yildirim fragt, warum mehrere Verfahren eingestellt wurden und ob Gesetze für Hass im Netz nachgeschärft werden.