Keine heiße Spur
Tote Maus an Bürgermeister geschickt
21.01.2011
Die oberösterreichische Polizei steht vor einem großen Rätsel.
Der Bürgermeister der oberösterreichischen Gemeinde Eidenberg (Bezirk Urfahr-Umgebung) hat eine Beileidskarte mit einer toten Maus zugesandt bekommen. Das berichteten mehrere oberösterreichische Medien am Freitag. Vor rund einem Jahr hatte das Stadtoberhaupt von Ansfelden (Bezirk Linz-Land) wenige Wochen vor seinem Selbstmord eine Pralinenschachtel mit zwei toten Nagern erhalten.
Keine Spur
Einen konkreten Verdacht, wer den Kadaver an den Eidenberger Ortschef Adi Hinterhölzl (V) geschickt haben könnte, haben weder er selbst noch die Polizei. Der Bürgermeister habe den Vorfall gemeldet, hieß es am Posten Gramastetten. Die vorgedruckte Karte enthalte keine Drohungen und dürfte daher strafrechtlich nicht relevant sein.
Hinterhölzl will sich von der Sache jedenfalls nicht einschüchtern lassen: "Ich war Leistungssportler und Totengräber, ich habe keine Angst." Mulmig sei ihm aber schon zumute, so der Politiker. Er mache sich Gedanken um seine Familie, vor allem die beiden Kinder.
Mordversuch mit vergifteter Praline
2008 war mit einer vergifteten Praline ein Mordversuch am damaligen Ortschef von Spitz in Niederösterreich, Hannes Hirtzberger (V), verübt worden. Der Bürgermeister von Ansfelden, Walter Ernhard (S), hatte Anfang des vergangenen Jahres eine Pralinenschachtel mit zwei toten Mäusen und einen anonymen Brief bekommen. Das als streitbar bekannte Stadtoberhaupt zeigte sich damals tief betroffen. Sein Freitod einige Wochen später dürfte aber nach Ansicht der Polizei nicht in Zusammenhang mit der makaberen Post gestanden sein.
Auch die Bürgermeisterin von Rüstorf (Bezirk Vöcklabruck), Pauline Sterrer (V), hat Erfahrungen mit derartigen Postsendungen: Sie bekam vergangenen Herbst von einem Unbekannten eine - nicht vergiftete - Praline, zwei Jahre zuvor war ihr in anonymen Schreiben angekündigt worden: "In drei Tagen bist du tot." Auch in diesem Fall gibt es noch keinen konkreten Verdacht.