Sind Versäumnisse passiert?

Trafikant stirbt vor Krankenhaus: Jetzt prüft Stadt Wien

06.11.2018

Der Fall um einen 63-Jährigen, der vor dem "Göttlichen Heiland"-Spital zusammenbrach und starb, sorgt weiterhin für Diskussionen. 

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Wien. Die Tragödie vor dem Krankenhaus "Göttlicher Heiland", wo ein Trafikant (63) nach einem Besuch in seinem Auto vor dem Spital zusammengebrochen und gestorben ist, sorgt weiterhin für Diskussionen. Zur Erinnerung: Augenzeugen berichten, dass der Portier behauptet habe, die Ärzte dürfen das Krankenhaus nicht verlassen. 

Dann begaben sich doch Ärzte nach draußen. Sie starteten Wiederbelebungsmaßnahmen, bevor die Rettung eintraf. Der Patient wurde ins Wilhelminenspital gebracht - weil das KH "Göttlicher Heiland" keine Notaufnahme besitzt -, wo er schließlich starb.

Stadt Wien prüft Vorfall

Nun schaltet sich auch die Politik ein. Der Wiener Gesundheitsstadtrat Peter Hacker bestätigte gegenüber ÖSTERREICH, dass man an die MA 40 (die Aufsichtsbehörde für Wiener Krankenanstalten) einen Prüfantrag gestellt habe, ob etwaige Versäumnisse passiert seien und ob in dem konkreten Fall richtig oder falsch gehandelt wurde. Dabei betonte Hacker, dass es sich bei dem Krankenhaus um kein Gemeinde-Spital handelt, sondern, dass dieses zur Vinzenz-Gruppe gehöre.

"Klingt nach schlechtem Scherz - ist es aber nicht"

Kritik kommt von FPÖ-Klubobmann Johann Gudenus: "Dass diensthabende Ärzte das Krankenhaus nicht verlassen dürfen, um einem Akutpatienten am Parkplatz davor Erste Hilfe zu leisten, klingt nach einem schlechten Scherz – ist es aber leider nicht."

Die Tragödie, die traurigerweise mit dem Tod eines Menschen endete, wurde zwar vonseiten des Spitals analysiert, dies allein sei für den Freiheitlichen allerdings zu wenig. "Wenn ein Mann vor einem auf Herzerkrankungen spezialisierten Krankenhaus an einem Herzinfarkt sterben muss, weil die diensthabenden und auf solche Ernstfälle spezialisierten Ärzte das Krankenhausgebäude nicht verlassen dürfen, dann hat das Wiener Krankenanstaltengesetz ganz offensichtlich Lücken", schreibt Gudenus in einer Aussendung.

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