Mikl-Leitner sucht Quartiere

Traiskirchen: Flüchtlinge in Container

12.11.2012


Innenministerin Mikl-Leitner will das Asyl-Lager Traiskirchen rasch entlasten.

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© APA/BMI/ALEXANDER TUMA
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ÖSTERREICH berichtete schon vergangene Woche von hohen Belagszahlen im Asyl-Lager Traiskirchen: Derzeit warten 1.403 Flüchtlinge dort auf eine Unterkunft, die ihnen eigentlich die Länder zur Verfügung stellen sollten. Laut einem Pakt mit NÖ-Landes-Chef Erwin Pröll (ÖVP) sollten es 480 sein.

Die Folge: Pröll und der Traiskirchner Bürgermeister Fritz Knotzer (SPÖ) drohen mit Protest: Knotzer will Asylweber gar in Autobussen nach Wien karren.

Länder versprachen, Quote endlich zu erfüllen
ÖVP-Innenministerin Johanna Mikl-Leitner will nicht darauf warten, dass alle Länder ihre Asyl-Quoten erfüllen -denn eigentlich hatten diese versprochen, bis zum 30. November rund 1.000 Asylwerber zu übernehmen.

Sollte sich bis kommenden Donnerstag die Lage nicht spürbar ändern, will die Ministerin Bundesgebäude zur Unterbringung zur Verfügung stellen. Oder notfalls auch Container aufstellen -und zwar in den Ländern. Mikl: Ich werde sicher nicht bis zum 30. November warten. Traiskirchen muss jetzt entlastet werden."

Heute Schulstart für 100 Kinder im Asyl-Lager
Die Länder sind nämlich weiter säumig: Laut Innenressort verfehlt Salzburg die Quote um 22,8 %, Kärnten um 22,6 %und Oberösterreich um 19,5 Prozent.

Eine weitere Verbesserung haben die ÖSTERREICH-Berichte bewirkt. Mikl-Leitner hat für die rund 109 Kinder im Asyl-Lager (34 Volksschulalter, 75 Unterstufe) eine Schule eingerichtet: Drei Lehrer stehen in zwei Klassen zur Verfügung. In einer werden 6-bis 10-Jährige unterrichtet, in der anderen 10bis 14-Jährige.

Mikl-Leitner: "Verständnis für Proteste"

ÖSTERREICH: In Traiskirchen sind immer noch mehr Flüchtlinge als mit den Ländern vereinbart...
Johanna Mikl-Leitner: Hat sich die Lage in Traiskirchen nicht bis zum 15. November entspannt, werde ich Maßnahmen einleiten. Es ist Teil des Pakets, dass der Bund Gebäude - eventuell Container -zur Verfügung stellt, wenn die Länder ihre Verpflichtung nicht erfüllen.

ÖSTERREICH: Verstehen Sie den Protest von Landeshauptmann Pröll und Bürgermeister Knotzer?
Mikl-Leitner: Ja, ich habe volles Verständnis dafür: Deshalb warten ich ja auch nicht einfach bis zum 30. November, ob sich was tut. Traiskirchen muss jetzt entlastet werden.

(gü)

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