66 Prozent glauben, dass die neue Regierung bessere Arbeit leisten wird als die alte. Honoriert wird, dass Rot-Schwarz der Wirtschaftskrise entschlossen gegensteuert.
Überraschend guter Start für die neue Regierung. Nachdem die Wähler die Große Koalition am 28. September abgestraft hatten, feiert Rot-Schwarz ein bemerkenswertes Comeback. Laut der aktuellen Gallup-Umfrage für ÖSTERREICH erwarten sich 66 Prozent, dass die neue Regierung besser arbeiten wird als die alte.
Sogar die grundsätzlich skeptischeren ÖVP-Wähler erwarten sich mehr vom neuen Team (73 Prozent). Und auffallend: Selbst Wähler der Oppositionsparteien BZÖ und FPÖ sind mehrheitlich dieser Ansicht.
Dass Faymann und Pröll angesichts der Krise rasch gehandelt haben, wird honoriert. „Im Vergleich zu Deutschland sehen die Leute mehr Konsequenz und Aktivität“, so Professor Fritz Karmasin vom Gallup-Institut.
Sonntagsfrage
Auch die Persönlichkeiten der neuen Parteichefs
geben der Großen Koalition Auftrieb. „Die Menschen spüren mit den neuen
Gesichtern auch eine neue Dynamik“, so Karmasin. Das schlägt sich noch nicht
auf die Umfragewerte der Parteien nieder: Bei der Sonntagsfrage holen SPÖ
und ÖVP gegenüber der Wahl nur leicht auf: Rot käme auf 32 Prozent
(Nationalratswahl: 29,3 Prozent), Schwarz auf 27 statt auf 26 Prozent.
Pröll holt auf
Faymann und Pröll liegen weit über den Werten
ihrer Parteien und – Kopf an Kopf: Den SPÖ-Chef würden 42 Prozent direkt zum
Kanzler wählen, den ÖVP-Chef 39 Prozent. In der ÖSTERREICH-Umfrage schneidet
Pröll viel besser ab als auf dem eigenen Parteitag (siehe Seite 8): 70
Prozent glauben, dass Pröll ein besserer Vizekanzler sein wird als
Amtsvorgänger Wilhelm Molterer – Faymanns Vorsprung auf Gusenbauer ist mit
57:25 Prozent vergleichsweise geringer. Der neue ÖVP-Chef dürfte aber auch
von der Beliebtheit seines Onkels profitieren: Ein wenig vom Glanz des
Landeschefs von Niederösterreich Erwin Pröll färbt auch auf Neffe Josef ab.