Der Einsatz der 160 Bundesheersoldaten verschlingt mehr Geld als erwartet - der Grund ist die Verlängerung bis Jahresende.
Die Tschad-Mission des österreichischen Bundesheers wird bis Jahresende rund 32 Millionen Euro kosten. Das geht aus der Beantwortung einer parlamentarischen Anfrage der außenpolitischen Sprecherin der Grünen, Ulrike Lunacek, durch SPÖ-Verteidigungsminister Norbert Darabos hervor. Am Beginn des EUFOR-Einsatzes hatte Darabos noch mit 25 Mio. Euro gerechnet. Inzwischen wurde der Einsatz allerdings um ein halbes Jahr bis Ende 2008 verlängert.
160 Mann vor Ort
Das Mandat umfasst die Entsendung von bis zu 160
Angehörigen des Bundesheeres im Rahmen der EU-Mission zum Schutz der
vorwiegend sudanesischen Flüchtlinge und der sie betreuenden
Hilfsorganisationen im Osten des Tschad.
Militär als Entwicklungshelfer
Unbeantwortet lässt Darabos
die Frage, wie viel von den Kosten als Entwicklungshilfe angerechnet werden.
Er verweist auf eine Anfragebeantwortung durch das Außenamt. Demnach wurden
für das Jahr 2007 ein Betrag von 840.000 Euro als Entwicklungshilfe
abgerechnet. Die Bestätigung der tatsächlichen Anrechenbarkeit erfolgt aber
erst im Herbst 2008. Die Daten des Jahres 2008 werden erst im Frühjahr 2009
erhoben.
Die Grünen und das Rote Kreuz hatten heftige Kritik daran geübt, dass der Militäreinsatz auf Kosten der Entwicklungshilfe gehe.