Tschechien

Oö. Atombeauftragter will sensibilisieren

11.05.2011


Dalibor Strasky hat sich sonst "keine großen Ziele" gesetzt.

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Der neue Beauftragte der oberösterreichischen Landesregierung für grenznahe Atomkraftwerke, Dalibor Strasky, setzt sich nach eigenen Worten "keine großen Ziele" in dem Sinn, dass es ihm gelingen könnte, die tschechischen Politiker von der Atomenergie abzubringen. Gegenüber dem Nachrichten-Portal "iDnes" (www.idnes.cz) sagte er aber, er würde froh sein, wenn sie sich zumindest für die mit Atomenergie verbundenen Problemen interessieren.

Strasky ortet Unwissenheit
"Das Unglück liegt darin, dass einige von ihnen darüber (Atomenergie; Anm.) nichts wissen und sich nicht gezielt dafür interessieren, und trotzdem darüber entscheiden. Ein Fortschritt für mich wird also ihr Wissen darüber und das Interesse daran sein, damit sie über etwas entscheiden, wovon sie eine Ahnung haben", so Strasky, der in den Jahren 1989 und 1990 im südböhmischen Kernkraftwerk Temelin als Techniker gearbeitet hatte. Er gestand ein, dass dies ein "Langstreckenlauf" sein werde.

Musste nach Kritik an Temelin gehen
Zum Inhalt seiner neuen Tätigkeit sagte Strasky, diese werde sich auf Beraterdienstleistungen und Vorträge für Politiker, Schulen und die Öffentlichkeit konzentrieren. Außerdem wolle er versuchen, die Tätigkeit der Regierung und der Politiker, einzelner Parteien und staatlichen Institutionen so zu koordinieren, dass sie der Strategie Oberösterreichs entspreche, welche die Landesregierung seit März verfolgt. Schließlich werde dies eine Informationstätigkeit sein, mit der er "mit allen gangbaren Wegen die öffentliche Meinung beeinflussen" wolle.

Temelin habe er verlassen, nachdem er mit seinen Vorgesetzten dort in Konflikt geraten sei. Er habe in den Medien kritisiert, dass es in dem damals im Bau befindlichen Atomkraftwerk Sicherheitsmängel gebe. "Dann wurde ich vor die Wahl gestellt - entweder in Temelin zu bleiben und zu schweigen, oder zu gehen und zu kritisieren, was ich will. Ich habe die zweite Variante gewählt", sagte Strasky, der wegen seines neuen Jobs seine Mitgliedschaft bei den tschechischen Grünen aussetzen will.

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