Auch nachdem die Türkei ihren Botschafter abgezogen hat, gibt der VP-Außenminister nicht nach.
Außenminister Sebastian Kurz (ÖVP) hält auch nach dem temporären Abzug des türkischen Botschafters aus Wien an seinen Positionen zur Türkei fest. Das erklärte ein Sprecher des Ministers am Dienstag gegenüber oe24.at. Man nehme den Schritt zur Kenntnis und führe die bilateralen Gespräche "auf allen Ebenen" weiter.
"Klare Position"
„Wir nehmen die Rückbeorderung zur Kenntnis. Österreich hält aber an seinen Positionen zur Türkei fest. Das betrifft sowohl die Thematisierung der Menschenrechte in der Türkei als auch unsere klare Position zu einem Beitritt der Türkei zur Europäischen Union. Klar aber ist, dass wir natürlich auf allen bilateralen Ebenen für Gespräche zur Verfügung stehen", so das Statement aus dem Außenministerium.
Österreichischer Geschäftsträger ins türkische Außenministerium zitiert
Auch der österreichische Geschäftsträger in Ankara, Georg Oberreiter, wurde am Montag anstelle des auf Urlaub befindlichen Botschafters Klaus Wölfer ins türkische Außenministerium zitiert. Der Hintergrund dürfte die Kurdendemonstration am Samstag in Wien gewesen sein.
+++ Mehr dazu: Türkei ruft Botschafter aus Österreich zurück +++
"Radikaler Rassismus"
Seit dem gescheiterten Putsch in der Türkei Mitte Juli sind die Beziehungen zwischen der Türkei und Österreich angespannt. Die Türkei warf Österreich "radikalen Rassismus" vor, nachdem sich Bundeskanzler Christian Kern (SPÖ) für einen Abbruch der EU-Beitrittsgespräche mit der Türkei ausgesprochen hatte.