Die durchschnittliche Österreicherin bekommt 1,3 Kinder, die Türkin 2,61.
Türkische Frauen in Österreich bekommen mehr als doppelt so viele Kinder wie Österreicherinnen. Während Türkinnen 2007 im Schnitt 2,61 Kinder und Frauen aus dem ehemaligen Jugoslawien 1,96 Kinder zur Welt brachten, lag die durchschnittlicher Kinderzahl bei den Österreicherinnen bei 1,29.
Jüngere Mütter
Auch beim durchschnittlichen Alter der
Mutter bei der Geburt des ersten Kindes waren Türkinnen mit 23,8 Jahren
deutlich jünger als die Österreicherinnen mit 27,9 Jahren. Entsprechend hoch
ist auch die durchschnittliche Haushaltsgröße der Türken mit 3,76 Personen.
Der durchschnittliche österreichische Haushalt besteht nur aus 2,28
Personen. Das geht aus den neuesten Zahlen des Innenministeriums hervor.
Bunt gemischte Ehen
Interessant ist auch die Statistik zu
"gemischten Ehen": Während bei Eheschließungen zwischen Österreichern und
Türken in 70 Prozent der Fälle die Frau der einheimische Part war, waren bei
76 Prozent der Ehen mit Asiaten die Frauen der ausländische Teil. Extrem ist
auch der Wert bei Ehen mit Bürgern aus einem 2004 bzw. 2007 der EU
beigetretenen Staat, wie Rumänien und Bulgarien. Bei 88 Prozent dieser
Bündnisse war der Mann Österreicher und die Frau Ausländerin. Bei Afrikanern
war in 67 Prozent der Fälle die Frau die Einheimische. Insgesamt wurden 2007
18,2 Prozent der Eheschließungen zwischen Österreichern und Ausländern
geschlossen; bei 62 Prozent davon waren die Bräutigame Österreicher und bei
38 Prozent die Bräute.
Ausländer seltener geimpft
Bemerkenswert sind auch die
Zahlen zum Bereich Gesundheit. Während unter Österreichern über 70 Prozent
eine aufrechte Zeckenschutz- und Tetanusimpfung haben, sind weniger als 60
Prozent (Tetanus) und weniger als 50 Prozent (FMSE) der Türken geimpft.
Ähnlich verhält es sich auch bei anderen Schutzimpfungen. Auffallend hoch
ist auch der Anteil der Erwerbstätigen mit mindestens einem Arbeitsunfall
unter Türken. Bei den Männern betrug dieser 2007 11,4 und bei den Frauen 7,2
Prozent und war damit doppelt so hoch wie bei Österreichern (Männer 5,9 und
Frauen 3,0 Prozent).
Arbeitsquote sehr unterschiedlich
Insgesamt haben Migranten eine
geringere Erwerbsquote als Inländer. Lag diese 2007 bei Österreichern bei
79,1 (Männer) und 66,3 (Frauen) Prozent, war sie bei Nicht-Österreichern
deutlich niedriger (Frauen 56,1 und Männer 75 Prozent). Große Differenzen
gibt es auch bei der höchst abgeschlossenen Ausbildung der Erwerbstätigen.
Nur die Hälfte der Zuwanderer hatte eine Fachausbildung oder Matura, bei den
Österreichern sind es 66 Prozent. Bei den Türken ist der Unterschied noch
signifikanter: Nur 27 Prozent der Erwerbstätigen hat eine Fachausbildung
oder Matura und ganze 68 Prozent nur Pflichtschulabschluss. Entsprechend ist
auch die Arbeitslosenquote bei Ausländern höher als bei Inländern.
Ö ist Zuwanderungsland
Insgesamt sind 2007 107.000 Menschen
zu- und 74.000 abgewandert. Die größte Zuwanderergruppe waren die Deutschen
mit 18.000. Im Ländervergleich lag die Zuwanderung nach Österreich im
Durchschnitt der Jahre 2000 bis 2006 mit rund 13 Personen je 1.000 Einwohner
in oberen Drittel der europäischen Staaten, nur in Luxemburg, der Schweiz,
Irland und Spanien war sie höher. Seit 1961 ist der Ausländeranteil an der
Gesamtbevölkerung von rund 1,4 auf über zehn Prozent angestiegen, 1,427
Millionen Menschen haben einen Migrationshintergrund.
Die meisten Zuwanderer (bereits eingebürgerte und ausländische Staatsangehörige) kommen aus Serbien und Montenegro (206.000), die zweitgrößte Zuwandergruppe sind die Deutschen (rund 200.000), dahinter folgen die Türken (180.000), Bosnier (130.000), Kroaten (70.000), Polen (58.000) und Rumänen (56.000).
Verbrechensrate höher
Der Anteil an tatverdächtigen
Ausländern lag 2008 bei 22 Prozent und damit über dem ausländischen
Bevölkerungsanteil von zehn Prozent. Weitere fünf Prozent der
Tatverdächtigen waren als Touristen oder illegal in Österreich. Knapp 30
Prozent der verurteilen Personen 2007 waren Ausländer. In den Haftanstalten
lag der Ausländeranteil bei 46 Prozent, wobei hier auch
Untersuchungshäftlinge mitgezählt sind.
Bevölkerung ausländischer Herkunft mit Stichtag 1. Jänner 2008:
Gesamtbevölkerung: 8.331.930
Österreicher: 7.477.178
(89,7%)
Ausländer: 854.752 (10,3%)