Nach Moscheen-Schließung

Türkische Hacker legten Regierungs-Website lahm

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Die Website des Bundeskanzleramts war am Freitagabend nicht mehr erreichbar.

Vier Mann hoch erschien die türkis-blaue Regierung Freitagfrüh bei einer kurzfristig einberufenen Pressekonferenz. Die Regierungsspitze, Sebastian Kurz (VP) und Heinz-Christian Strache (FP), mit ihren Ministern Blümel und Kickl. Zu verkünden galt es eine Riesen-Aktion gegen den politischen Islam in Österreich:

  • Die Schließung von sieben Moscheen wurde per Bescheid angeordnet – vier davon in Wien, zwei in Oberösterreich und eine in Kärnten.

  • Zudem droht 40 Imamen die Abschiebung. In elf Fällen wurde bereits eine Prüfung durch das Bundesamt für Fremdenwesen und Asyl (BFA) eingeleitet – zwei dieser Imame erhielten schon einen negativen Bescheid und müssen Österreich nun verlassen.

Der Hintergrund: Den 40 türkischen ATIB-Imamen wird Auslandsfinanzierung vorgeworfen. Die ist laut Islamgesetz verboten. Die Imame verfügen somit über kein legales Einkommen und ihr Aufenthaltstitel in Österreich kann ihnen deshalb aberkannt werden.

Türken-Attacke auf Regierungs-Website

Es dauerte nicht lange, bis eine türkische Hacker-Gruppierung auf die Ankündigung der Regierung reagierte. Auf der Facebook-Seite "Türk Börü Siber Tim" (dt. Reines türkisches Blut Cyber-Attacke) wurde am Samstagnachmittag über den Hackerangriff auf die Website "www.bundeskanzleramt.gv.at" informiert.

(Viyana Manset Haber)

"Österreich, pass auf was du tust, wer bist du, dass du Dinge tust die ein Kopf größer sind als du! Ihr habt sieben unserer Moscheen geschlossen. Das hat euch nicht gereicht: Ihr bedroht 60 Imame mit der Ausweisung. Gestern Nacht gab es eine Operation, es gab eine Cyber-Attacke gegen den Österreichischen Staat. Bei dieser Attacke wurde die Offizielle Website vom Bundeskanzleramt von uns gelöscht. Nur ein Türke ist ein wahrer Freund des Türken" ist in dem Posting von Erdogan-Anhängern auf dem Facebook-Account der Grauen Wölfe zu lesen.

Efgani Dönmez: "Ganz klares und wichtiges Zeichen"

Der ÖVP-Nationalratsabgeordnete und gebürtige Türke Efgani Dönmez äußerte sich am Freitagabend auf oe24.TV im Interview mit ÖSTERREICH-Herausgeber Wolfgang Fellner zum Vorhaben der Regierung.

Video zum Thema: Fellner! Live: Efgani Dönmez im Interview

oe24.TV: Kurz holte Sie ins Team, weil Sie im Kampf gegen den politischen Islam aktiv sind. Ein großer Tag für Sie?

Efgani Dönmez: Die Regierung hat damit ein ganz ­klares Zeichen gesetzt, dass wir es ernst meinen mit dem Kampf gegen den politischen Islam, gegen die Ins­trumentalisierung einer Religion. Uns geht es darum, die Menschen, die hier lebenden Muslime, vor radikalen Einflüssen zu schützen.

oe24.TV: Was wissen Sie als Insider über die nun geschlossenen Moscheen?

Dönmez:
Bei den arabischen Vereinen handelt es sich um salafistische Strömungen, eine Kampfansage an unsere Demokratie. Die Moschee im 10. Bezirk hat sich kürzlich von den „Grauen Wölfen“ abgespalten, einer nationalistischen, teils islamistischen Gruppierung.

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