Der Erwerb der deutschen Sprache sei im Interesse der Migranten.
Integrationsstaatssekretär Sebastian Kurz (V) hat am Donnerstag die Kritik von Inci Dirim, der ersten Professorin für Deutsch als Zweitsprache in Österreich, der Mehrsprachigkeit werde zu wenig Raum gegeben, zurückgewiesen. Sie werde in den Schulen sogar gefördert, konterte er, aber: "Ohne Deutsch funktioniert es nicht", ist Kurz überzeugt.
Türkisch als Matura
Inci Dirim hatte für ein vielsprachliches Bildungssystem plädiert und gesagt, sie könne sich "in einer fernen Zukunft" Türkisch nicht nur als eigenes Matura-Fach, sondern auch als Sprache anderer Matura-Fächer vorstellen. Kurz hält es aber für den "absolut falschen Weg", Prüfungen in der Muttersprache ablegen zu können. Im Berufsleben oder in Vereinen gebe es auch keine Ausnahmeregelungen. Es sei daher im Interesse der Migranten, Deutsch zu lernen. Vor allem der Frühförderung in den Kindergärten komme hier eine wesentliche Bedeutung zu.
Man tue den Menschen nichts Gutes, wenn man ihnen sage, sie bräuchten nicht Deutsch zu lernen, so Kurz. Er betonte aber, man dürfe sich vor Mehrsprachigkeit nicht fürchten, sondern solle sie fördern. Sie sei ein wesentlicher Wettbewerbsvorteil, viele Firmen würden gerne auf Arbeitskräfte mit diesen Fähigkeiten zurückgreifen.