Ein Team des ORF wurde beschimpft und verwiesen – Polizei im Einsatz.
Die Beziehungen zwischen Österreich und der Türkei bleiben weiter angespannt. Gestern forderte der Kanzler via Welt ein Wahlkampfverbot für türkische Minister in der EU: "Eine gemeinsame Vorgehensweise wäre sinnvoll, damit nicht einzelne Länder, wie Deutschland, unter Druck der Türkei geraten", so Kern.
In der ÖVP wundert man sich. Als Außenminister Kurz Auftrittsverbote gefordert hatte, hatte Kern gekontert, es habe "keinen Sinn, Drohungen auszustoßen". Innenminister Sobotka zu ÖSTERREICH: "Schön, dass sich der Kanzler nun doch umentschieden hat." Sobotka will Pro-Erdogan-Veranstaltungen auf "Punkt und Beistrich" überprüfen. Bei der kleinsten Gefährdung sollen sie verboten werden.
Einzelne Politiker machen unterdessen bereits Wahlkampf im Ausland, Aufregung gab es gestern auch bei einer Veranstaltung in Wien-Ottakring. Im Vereinshaus Wonder wurde der ehemalige Abgeordnete Sevki Yilmaz als Star-Redner eingeladen, um Werbung für Erdogans Verfassungsreform zu machen. Dabei spielten sich tumultartige Szenen ab, die Polizei musste angefordert werden, ein Team des ORF wurde beschimpft und sogar von der Veranstaltung verwiesen.