Spitzenkandidat Kurzmann verteidigte das "Anti-Minarett-Spiel".
Einigermaßen turbulent, aber ohne größere Zwischenfälle ist Montagabend eine Wahlkundgebung der Freiheitlichen mit Heinz-Christian Strache in Graz verlaufen. Hauptthemen waren Ausländer und Islamisierung. Der FPÖ-Chef widmete sich über weite Strecken den laut skandierenden Gegendemonstranten, denen er undemokratisches Verhalten vorwarf.
"Anti-Minarett-Spiel"
Rund 800 Zuhörer waren auf den Hauptplatz gekommen, ein guter Teil davon Gegendemonstranten. Die Polizei war mit über 100 Einsatzkräften präsent. Landesparteiobmann Gerhard Kurzmann eröffnete mit der Feststellung, dass die Republik wegen eines "harmlosen Internet-Spiels" Kopf stehe. Der Spitzenkandidat bei der Landtagswahl am 26. September beschäftigte sich mit der "islamischen Parallelgesellschaft", mit dem "Problem Massenzuwanderung" sowie mit der "rot-schwarzen Packelei" und der "Fremdbestimmung aus Brüssel". An regionalen Themen waren wiederholt die Ablehnung des Schubhaftzentrums in Vordernberg und die Forderung nach einem generellen Bettelverbot auszumachen.
Beschützer
Parteichef Strache präsentierte sich einmal mehr als Beschützer der "Anständigen und Fleißigen" und stellte fest, "die linken Gauner haben die Panik, weil wir immer mehr Rückendeckung in der Bevölkerung haben". Wie vor ihm Kurzmann sprach der FPÖ-Obmann das Auslaufen der Übergangsfrist für die Öffnung des Arbeitsmarktes Richtung Osteuropa an. Die Politik der Bundesregierung sei "asozial", weil sie dies zulasse. Seine allgemeine Wahlempfehlung: "Tauschen wir die rot-schwarzen Politiker aus, bevor sie die österreichische Bevölkerung ausgetauscht haben".
Die Ablehnung von Minaretten sowie seine Attacken gegen den Islam beantworteten die von ihm immer wieder direkt angesprochenen Gegendemonstranten ("So etwas von erbärmlich wie ihr seid") mit Pfiffen, Sprechchören, Vuvuzelas und zum Teil auch mit Wurfgeschoßen, die aber weitgehend von mit Aktentaschen und Schirmen ausgestatteten Beschützern abgewehrt werden konnten.