TV-Debatte: Drogentest größter Aufreger

Die Stimmung war aufgeladen wie selten zuvor: Gestern Abend traten die vier Wiener Spitzenkandidaten ein letztes Mal vor der Wahl gemeinsam auf. Die Puls 4-Konfrontation entwickelte sich von einem an- bis untergriffigen Start, bei dem FP-Spitzenkandidat HC Strache sogar auf Drogen-Gerüchte angesprochen wurde, zu einem hochinteressanten Polit-Talk, bei dem...

• Bürgermeister Michael Häupl (SPÖ) beim Voting von Jury und Publikum als klarer Sieger hervorging;
•  Maria Vassilakou (Grüne) und ÖVP-Spitzenkandidatin Christine Marek gut abschnitten;
•  und FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache im Zentrum der Angriffe stand, sich aber wacker hielt. Für große Erheiterung sorgte sein „Geständnis“, gerade erst einen Drogentest absolviert zu haben – worauf Kommentator Florian Scheuba zu Hochform auflief.

Stimmen Sie hier ab: Wer hat Ihrer Meinung nach bei der Diskussion am besten abgeschnitten?

Fünf Tage vor der Wiener Wahl wurde damit das heiße Finale eröffnet – das in den letzten Tagen auf einen reinen Zweikampf um Wien zwischen Titelverteidiger Häupl und Herausforderer Strache reduziert wird.

• Häupl setzte mit seiner Forderung nach einer Volksbefragung über die Wehrpflicht einen geschickten Coup gegen Strache. Damit will er das Hauptthema bis zum Wahlsonntag dominieren. Und natürlich auch die Jungwähler ködern.
• Denn genau diese Klientel versucht Strache seit Monaten mit Disco-Touren für sich zu begeistern.

Die letzten 5 Tage im Wahlkampf werden intensiv: HC Strache hat am Donnerstag seine offizielle Abschlusskundgebung am Stock-Im-Eisen-Platz, Häupl am Freitag beim Burgtheater – ehe sich beide am Samstag in zwei Hochburgen Wiens begeben: Häupl appelliert am Viktor-Adler-Markt an an seine Wähler, Strache stellt sich am Nachmittag in der Lugner-City.

Auf Seite 2 können Sie den Live-Ticker der TV-Diskussion minutenaktuell nachlesen:

Herzlich willkommen beim Liveticker: Wir werden Sie in den nächsten 200 Minuten ausführlich über die TV-Konfrontation der Spitzenkandidaten informieren:

22:15 Uhr: Die letzte Elefanten-Runde vor der Wahl ist geschlagen. Wir beenden damit den Liveticker und danken für Ihr Interesse.

22:14 Uhr: Nach dem Publikums-Voting sieht die Reihenfolge jedoch anders aus: Häupl, der insgesamt auf 174 Punkte kommt, kann den ersten Platz zwar behaupten, doch gleich dahinter folgt Strache (112 Punkte). Auf den Plätzen folgen Marek (98 Punkte) und Vassilakou (96 Punkte).

22:10 Uhr: Wolfgang Fellner zieht ein Resümee: Der Bürgermeister war in der 2. Halbzeit souverän. Strache habe seine inhaltlichen Punkte gut rübergebracht, er habe sich jedoch mehr Angriffslust erwartet. Vassilakou sei überraschend gut gewesen, Marek "resch wie imme10

22:05 Uhr: Die Jury hat entschieden: Häupl siegt mit 80 Punkten vor Vassilakou und Marek (je 60 Punkte). Schlusslicht ist Strache mit 40 Punkten.

22:04 Uhr: Ein Zuschauer will wissen: Sollen Poliker mehr verdienen? Alle vier Kandidaten sehen keine Notwendigkeit dafür. Häupl: Geld sei nicht der wichtigste Faktor, um in die Politik zu gehen. Vassilakou pflichtet dem Bürgermeister bei. Strache: 96 Prozent der Österreicher verdienen weniger als Politiker.

21:59 Uhr: Die Punktrichter sehen erstmals Häupl voran. Vassilakou ist knapp dahinter.

21:57 Uhr: Strache stellt sein Modell vor: Ein kostenloses Parkpickerl für jeden Wiener. Die Pendler sollten hingegen zur Kasse gebeten werden.

21:54 Uhr: Nächstes Thema ist die Verkehrs-Problematik in Wien. Wird eine Stadtmaut eingeführt, will ein Zuschauer wissen? Häupl: Ausbau des innerstädtischen Verkehrs und Ausbau von Garagen, denn den Menschen dürfte man das Auto-Fahren nicht verbieten. Vassilakou hat mit dem Garagenbau kein Problem. Die Frage sei nur, wo diese gebaut würden. Und: Niederösterreich, das eine "katastrophale" Verkehrs-Politik führe, solle zur Kasse gebeten werden. Denn das größte Problem seien 200.000 Pendler aus dem Umland von Wien. Hochgeschwindigkeits-Straßenbahnen seien ebenso eine Möglichkeit. Marek: Parkplätze dürften selbst in der Innenstadt nicht zerstört werden.

21:48 Uhr: Nach vier Runden hat Häupl mit Vassilakou an der Spitze gleichgezogen. Dahinter folgen Marek und Strache.

21:40 Uhr: Pause. Die Kandidaten können vor den beiden letzten Runden noch einaml kurz durchatmen.

21:39 Uhr: Scheuba will wissen, wie man die Spielsucht vieler Jugendlicher bekämpfen kann. Vassilakou: "Einarmige Bandidaten" sollten verschwinden. Häupl und Marek erinnern an das neue Glücksspiel-Gesetz. Strache: Die "kleinen Spielhöllen" sollten aufgelöst werden.

21:35 Uhr: Thema Sicherheit. Marek fordert nicht nur mehr Polzisten, sondern auch eine Stadtwache, die der Polizei Verwaltungsarbeit abnimmt. Häupl erinnert: Wien bekommt 1.000 Polzisten mehr. Vassilakou: Das Geld sollte eher für Schulen und Bildung verwendet werden, als für eine schlecht ausgebildete Stadtwache.

21:31 Uhr: Jetzt geht es um das Skylink-Debakel. Häupl: Wenn es tatsächlich Verfehlungen gibt, müssten auch beim Vorstand Konsequenzen gezogen werden. Strache erneuert seine massive Kritik. Flughafen-Wien-Konzernchef Herbert Kaufmann habe fahrlässig gehandelt, dies habe der Rechnungshof bereits festgestellt. Häupl: "Das wissen sie schon?"  "Ja, das habe ich gehört", antwortet Strache. Häupl kurz: "Achso". Das Skylink-Debakel sei ein Ergebnis der "Rot-Schwarzen Freunderlwirtschaft", so Vassilakou.

21:24 Uhr: Die Jury ist am Wort. Eva Dichand hat bisher Vassilakou am meisten beeindruckt. Claus Pandi sieht keine Überraschungen. Wolfgang Fellner, ÖSTERREICH-Herausgeber: "Am besten gefällt mir bisher der Herr Scheuba". Die Diskussion sei am Anfang "oberflächlich und peinlich" gewesen, erst danach besser geworden. Dennoch wünscht er sich eine Vertiefung der Diskussion.

21:18 Uhr: Die  3. Runde ist zu Ende: Es gibt keine Änderung: Vassilakou ist weiter voran.

21:15 Uhr: Scheuba schießt sich weiter auf Strache ein: Wenn die Matura die Mindestanforderung für die Teilnahme an der Diskussion Strache: Scheuba sei ein arrogant und ein Kasperl

21:14 Uhr: Strache kontert: Natürlich seien die Wiener nicht fremdenfeindlich. 80 Prozent der in Wien Zugewanderten fühlten sich wohl. Gleichzeitig sage aber eine Mehrheit der Wiener, es gebe Integrations-Probleme.

21:13 Uhr: Eine gebürtige Tschechin, die als Doppel-Doktorin an der Uni Wien forscht, hat Angst, dass hochqualifizierte Zuwanderer nicht nach Wien kommen, da Zuwanderer nicht willkommen seien. Marek: Tatsächlich gebe es eine ehr explosive Stimmung in einzelnen Bezirken. Dafür sei auch Strache verantwortlich.

21:10 Uhr: Häupl: Gerade am Schöpfwerk gebe es bereits ein sozialarbeiterisches Netzwerk. Mit Sicherheit seien Hausmeister und Mediatoren, die Alltagskonflikte lösen, notwendig.

21:08 Uhr: Strache fordert die Einfühurung von Staatsbürgerschafts-Richtlinien und die Einhaltung von Hausordnungen. "Wilde Grillereien" müssten ein Ausschluss-Grund aus dem Gemeindebau sein.

21:04 Uhr: Jetzt geht´s um die Ausländer-Politik. Beispiel Schöpfefwerk im 12. Wiener Bezirk. Dort sollen laut einem Zuschauer 86 Prozent der Bewohner ausländischer Herkunft sein. Vassilakou: Sozial-Arbeit vor Ort und Deutsch-Kenntnisse für alle Zuwanderer verbessern. Marek: Offensichtlich gibt es ein Problem. Viele seien eingebürgert worden, ohne dass sie Deutsch konnten. Auch sie fordert mehr Sozial-Arbeiter an Orten, wo es Probleme gibt. Eine neue Siedlungspolitk sei notwendig und einzelne Stadteile müssten attraktiver gemacht werden, denn einige seien zu Ghettos verkommen.

21:00 Uhr: Nach der 2. Runde ist weiter Vassilakou voran, vor Häupl und Marek, die sich den 2. Platz teilen. Strache ist Schlusslicht.

20:51 Uhr: Nach einer Werbe-Unterbrechung ist die Jury wieder am Wort.

20:50 Uhr: Vassilakou: Es müssten gute Rahmenbedingungen für alle Kinder geschaffen werden. Derzeit kämen nur jene Kinder weiter, deren Eltern Geld haben.

20:47 Uhr: Der Bürgermeister betont, dass natürlich mehr Kindergarten-Pädagoginnen notwendig wären. Strache fordert eine Deutsch-Vorschule, damit die Kinder, wenn sie in die erste Klasse kommen, der deutschen Sprache mächtig sind. Mehr Pädagoginnen im Kindergarten seien notwendig. Zudem wären kleiner Gruppen in den Kindergärten effizienter. Vassilakou fordert bessere Bezahlung für junge Pädagoginnen, denn diese sei einfach miserabel.

20:43 Uhr: Häupl: Alle Kinder, die aus dem Kindergarten kommen, müssten Deutsch können. Zudem sei die Neue Mittelschule wichtig. Marek: Das letzte verpflichtende Kindergarten-Jahr sei wichtig. Aber noch immer hätten viele Kinder Deutsch-Probleme. Sie fordert eine Vorschulklasse zum "Fitmachen in der deutschen Sprache".

20:40 Uhr: In Runde 2 geht es um Bildung. Ein Zuschauer bemängelt: Das Niveau der Schüler ist stark gesunken.

20:38 Uhr:  Die Jury stimmt erstmals ab: In Führung liegt Vassilakou mit 20 Punkten. Dahinter folgen Strache und Marek mit 10 Punkten. Häupl ist punktelos.

20:37 Uhr: Scheuba fragt die Kandidaten: Will jemand Strache zum Vize-Bürgermeister machen? "Nein", heißt es unisono.

20:35 Uhr: Strache will jedenfalls in Wien politisch tätig bleiben - auch als Vize-Bürgermeister. Häupl will zumindest noch eine Legislaturperiode amtieren, wenn es die Gesundheit erlaubt. Es gehe ihm "ausgezeichnet", betont der Bürgermeister.

20:33 Uhr: Eine Jungwählerin will wissen, wie die FPÖ aus dem rechtsextremen Eck herauskommen wolle, da Gudenus auf Listenplatz zwei kandidiert? Strache: "Gudenus ist sicher nicht rechtsextrem". Vassilakou: Das Rechtsextremismus-Problem der FPÖ sei "hinlänglich bekannt". "Unsinn", sagt Strache. Vassilakou kritisiert erneut die FPÖ-Comics über die Türkenbelagerung - und bekommt dafür ersten lauten Applaus.

20:28 Uhr: Kabaretist Scheuba: "Interessant, ich wusste nicht, dass Politiker Drogentests machen müssen". Strache verteidigt sich: Gerade wegen vieler Gerüchte, hat er diese gemacht.

20:27 Uhr: Häupl wird zum Konsumverhalten Straches befragt, da es Gerüchte gebe, dass Strache Drogen nehme. Drogentests habe er regelmäßig gemacht, den letzten erst vorige Woche, betont Strache. 

20:25 Uhr: Ist die FPÖ eine Schwulen-Partei? Diese Frage stellt ein Zuschauer Strache, mit dem Hinweis, dass Haider schwul gewesen sei. Strache: Jörg Haider sei ein liebender Familienvater gewesen. Sexualität sei jedenfalls Privatsache. Rechtlich geregelt könne die Partnerschaft werden, aber eine Eheschließung komme nicht infrage.

20:22 Uhr: Marek spricht von einem "eiskalten Wahlkampf-Schmäh". Man wolle nur von großen Problemen ablenken.

20:20 Uhr: Häupl verteidigt die neue Linie der SPÖ, eine Volksbefragung über die Wehrpflicht durchzuführen. Dieses müssen nur ordentlich vorbereitet wird. Strache fordert gleich eine Abstimmung über die Ostöffnung der Märkte.

20:15 Uhr: Runde 1 ist eingeläutet: Es geht um die Wehrpflicht.

20:07 Uhr: Am Sonntag warfen sich Häupl und Strache bereits gegenseitig „Weinseligkeit“ und ominöse „Konsumgewohnheiten“ vor. Auch heute könnte es wieder einige persönliche Angriffe geben.

20:00 Uhr: Die vier Kandidaten werden sich bissiger Kritik stellen müssen. Häupl und Co. werden dabei vor 120 Gästen in einem Halbkreis sitzen. Ähnlich wie bei der Schlacht auf ATV gibt es heute Abend auf Puls 4 auch zugespielte Zuschauerfragen.

19:55 Uhr: Kabarettist Florian Scheuba und Moderatorin Manuela Raidl werden den Wiener Spitzenkandidaten auf den Zahn fühlen. Die Diskussion ähnelt einem Boxkampf: Nach jeder der sechs Gesprächsrunden wird eine Jury bestehend aus österreichischen Medienmachern – darunter ÖSTERREICH-Herausgeber Wolfgang Fellner – den Rundensieger küren und am Ende der Debatte analysieren.

19:45 Uhr: Die Spannung steigt: Um 20.15 Uhr startet die letzte Elefantenrunde dieser Woche auf Puls 4. Die TV-Konfrontation zwischen dem SPÖ-Bürgermeister Michael Häupl (SPÖ) und FPÖ-Chef HC Strache (FPÖ) hatte Sonntagabend gerade den Siedepunkt erreicht, als die Sendezeit vorbei war. Heute matchen sich neben Häupl und Strache die Spitzenkandidatinnen von ÖVP und Gründ, Christine Marke und Maria Vassilakou.