Kunst gegen Politik
Udo Jürgens kritisiert Haider-Kult
27.01.2010
Der Entertainer kann die Kärntner Politik und die Verehrung für den ehemaligen Landeshauptmann nicht verstehen: "Er hat das alles angerichtet".
Der prominente Musiker Udo Jürgens wendet sich in einem Zeitungsinterview gegen den Haider-Kult in seinem Geburtsland Kärnten und tadelt auch die Haider-Gründung BZÖ.
"Er hat das alles angerichtet"
Jürgens: "Was
in Kärnten passiert, das sieht jetzt zwar die Welt und vor allem Österreich.
Aber man lernt nicht daraus. Was in Kärnten vor einigen Jahren begonnen
wurde, muss der österreichische Steuerzahler zurückerstatten. Das ganze Land
leidet daran. Bayern wurde hineingezogen. Wir dürfen nicht vergessen, wer
all das angerichtet hat. Und trotzdem herrscht dort weiter die posthume
Heldenverehrung. Es ist furchtbar."
"Entschuldigung fällig"
"Man muss sich bei
Österreich dafür entschuldigen, was in diesem Land geschehen ist",
so der Sänger und Entertainer weiter. "Ich fürchte, dass die
Kärntner noch immer nicht wissen, was dort passiert ist. Wenn ich die Reden
beim BZÖ höre, denken die, dass alles großartig ist. Die bekommen
wahrscheinlich nicht einmal bei der Wahl die Quittung. Ich versteh die Welt
nicht mehr."
Will nicht rausgeworfen werden
Gegen die Zustände einschreiten
zu wollen, sei sinnlos, meinte er gebenüber NEWS: "Das Einzige,
was ich mir damit eingehandelt habe, waren Drohbriefe und die Aufforderung,
nach Deutschland abzuhauen. Ich liebe Kärnten, ich liebe meine Heimat. Ich
habe dort eine herrliche Zeit meines Lebens verbracht. Ich werde nie
vergessen, dass ich dort geboren bin. Und ich bin ein Kärntner in meiner
Seele, weil ich dort geboren bin. Aber deswegen muss ich doch das Recht
haben, Kritik zu üben, ohne dass man mich gleich aus dem Land werfen will!"