Polit-Barometer
Umfrage: Absturz für die ÖVP
03.09.2011Das neue Gallup-Barometer hat gute Werte für Kanzler Werner Fayman.
Die ständig neuen Korruptionsenthüllungen zur Ära Schüssel bringen ÖVP und FPÖ im neuen Gallup-Politbarometer enorm unter Druck.
In der Sonntagsfrage fallen sowohl ÖVP und FPÖ auf nur noch 24 % zurück. Die SPÖ steigt dagegen auf 28 %.
Im Personality-Barometer stürzt VP-Chef Spindelegger überhaupt total ab. Spindelegger verliert im Vergleich zum August gleich 13 % – und wird nur noch von 22 % der Österreicher positiv gesehen. Vor zwei Wochen lag Spindelegger noch mit Faymann gleichauf – jetzt hat ihn der Kanzler mit 35 % Zustimmung weit abgehängt.
Auch in der direkten Kanzlerfrage zieht Faymann mit 28 % weit davon. Spindelegger würden nur noch 18 % direkt zum Kanzler wählen.
70 % sehen Schüssel in die Korruption verstrickt
Der VP-Chef leidet unter einer Doppelbelastung: Einerseits machen die Wähler definitiv die ÖVP für die Korruption bei Telekom und Eurofighter verantwortlich: 70 % glauben laut Gallup-Umfrage, dass Ex-Kanzler Schüssel direkt in die Korruption verstrickt ist, nur 12 % halten ihn für unschuldig. Und: 40 % glauben, dass die Skandale der ÖVP schaden, nur 15 % der FPÖ, gar nur 5 % dem BZÖ.
Schon 83 % sind mit der Regierung „unzufrieden“
Andererseits ziehen die SP-Themen bei den Wählern: Sensationelle 78 % sprechen sich für eine Vermögenssteuer aus, nur 18 % sind wie die ÖVP dagegen.
58 % sind bereits für die Abschaffung der Wehrpflicht, 76 % für eine rasche Schulreform.
Vor allem aber: 83 % der Österreicher sind bereits mit der Regierung „unzufrieden“ – nur noch 14 % sind mit der Regierung „zufrieden“. Das ist der absolute Tiefstwert dieser Koalition.
Brutaler Absturz auch für Bundespräsident Fischer
Auch im Polit-Barometer der Regierung punkten die roten Minister. Erstmals ist Sozialminister Rudolf Hundstorfer der beliebteste Minister: 31 % bewerten seine Arbeit positiv, nur 18 % negativ. Auch Claudia Schmied, Doris Bures und Norbert Darabos legen zu.
Dafür stürzt Bundespräsident Fischer immer tiefer – er hat nur noch 26 % Zustimmung. Zu Beginn seiner Amtszeit lag Fischer noch bei mehr als 70 %.