Nach Traumstart erlebt SPÖ-Chefin Pamela Rendi-Wagner einen Umfrage-Rückschlag.
Wien. Drei Prozentpunkte plus für die SPÖ: 27 % und klar Platz 2 hinter der ÖVP. Pamela Rendi-Wagners erste ÖSTERREICH-Umfrage vor zwei Wochen war nicht von schlechten Eltern. Doch seit dem Start als SPÖ-Chefin hat sie sich praktisch aus der Öffentlichkeit zurückgezogen – am Donnerstag machte sie erst ihren zweiten öffentlichen Auftritt als SPÖ-Vorsitzende. Und das, obwohl die Ärztin mit dem erfolgreichen Anti-Raucher-Volksbegehren eine Traumvorlage gehabt hätte.
Rot rutscht ab. Kein Wunder, dass die SP in der aktuellen Research-Affairs-Erhebung (1.001 Online-Interviews von 11. bis 17. Oktober, maximale Schwankungsbreite 3,2 %) wieder verliert: Aktuell kommen Rendis Rote auf nur noch 26 % (–1 zur Vorwoche). Und dahinter lauert jetzt wieder die FPÖ, die derzeit auf 24 % (+1) kommt.
Türkiser Bonus. Hoffnungen auf Platz 1 hatte sich Rendi-Wagner selbst bei ihrem Start nicht machen dürfen: Heute würde (wie schon vor zwei Wochen) die ÖVP von Sebastian Kurz die Nationalratswahl mit 34 % klar gewinnen – das sind um 2,5-%-Punkte mehr als bei der Nationalratswahl am 15. Oktober 2017. So sieht ein Kanzlerbonus aus.
Watschen bei EU-Wahl. Kein Wunder, dass die Top-Ärztin auch bei der aktuellen Kanzlerfrage mit 29 % bei Weitem nicht an Kurz (40 %!) herankommt. Und was noch schlimmer ist: Mit dem Abgang von Christian Kern hat die SPÖ den 1. (Umfrage-) Platz bei der EU-Wahl verloren (siehe Kasten unten).
Dabei bewerten die Wähler den Start von Rendi gar nicht so schlecht: Immerhin 53 % (46 plus 7) sehen die SPÖ mit ihr gestärkt.
Europawahl: Mit Schieder stürzt SPÖ ab
Noch ein Rückschlag für die SPÖ: Lagen die Roten mit Christian Kern in der ÖSTERREICH-Umfrage in Sachen EU-Wahl (Termin im Mai 19) zuletzt auf Platz 1, so gibt es diesmal einen Absturz. In der aktuellen Erhebung (1.001 Interviews von 11. bis 17. Oktober, max. Schwankungsbreite 3,2 %) kommt die SPÖ nur noch auf 26 % (–2) und fällt hinter die ÖVP (27 %) zurück. Profitieren von den Verlusten können FPÖ (24 %, +1), Grüne (6 %, +1) und Pilz (3, +1).