Kanzler Faymann fällt in Umfragetief – Mitterlehner gewinnt weiter.
Keine vorweihnachtliche Milde für die Koalition. Hypo-Desaster und der Streit um die Steuerreform lassen fast alle Regierungsmitglieder in der aktuellen ÖSTERREICH-Umfrage absacken (Gallup-Institut, 400 Befragte). Sogar Seriensieger Sebastian Kurz muss beim traditionellen Politbarometer (Wer ist Ihnen positiv/negativ aufgefallen?) ein Minus einstecken.
Finanzminister Hans Jörg Schelling (VP) bekommt die Steuerreform-Watsche besonders hart zu spüren und fällt um 5 % zurück.
Das alles ist aber harmlos verglichen mit den Werten von Kanzler Werner Faymann (SP). Steuerreform, Hypo und das demütigende Abschneiden am eigenen Parteitag bescheren ihm einen Totalabsturz. 50 % der Österreicher sind der Meinung, dass Faymann nach dem Parteitag entscheidend geschwächt ist. Und minus 13 % im Barometer der Parteichefs und ein Saldo von minus 24 bedeuten erstmals einen Platz hinter FPÖ-Chef HC Strache. Er liegt damit um 56 Prozentpunkte hinter seinem Regierungspartner Vizekanzler Reinhold Mitterlehner (VP).
„Django“ stärker. „Django“ Mitterlehner macht Faymann das Leben schwer. Die ÖVP liegt erstmals bei der Sonntagsfrage mit 26 % auf Platz eins, die SPÖ mit 24 % nur mehr auf drei hinter der FPÖ. In der Kanzler-Direktwahlfrage führt Mitterlehner ganz klar mit 37 % vor Faymann mit 24 %. Und die Frage „Welcher Politiker ist durchsetzungsfähiger?“ spricht eine klare Sprache: 78 % glauben das von Mitterlehner, nur 22 % von Faymann. Alarmierend für den roten Kanzler: Sogar 58 % der SPÖ-Wähler sind der Meinung, Mitterlehner könne sich besser durchsetzen.
Steuerreform und Hypo-Desaster bescheren (fast) der ganzen Regierung ein deutliches Minus. Sogar die bisherigen Strahlemänner Kurz und Schelling verlieren bei der Frage (Wer ist Ihnen positiv/negativ aufgefallen? Ergebnis ist der Saldo). Nur die Ministerinnen Karmasin (ÖVP) und Heinisch-Hosek (SPÖ) können diese Woche leicht zulegen – die Bildungsministerin bleibt aber Letzte.