Kurz weiter vorne
Umfrage: Dreikampf um den Kanzler
17.06.2017
ÖVP vor FPÖ und SPÖ. Doch Kern kann mit guten Persönlichkeitswerten aufholen.
Die ÖVP (33 %) mit deutlichem Vorsprung auf die FPÖ (26 %), mit einem weiteren Abstand dahinter die SPÖ (22 %). So würde laut aktueller ÖSTERREICH-Umfrage der Zieleinlauf der Nationalratswahlen aussehen (Research Affairs, 600 Befragte, 13.–15. Juni). Doch alle Experten sind überzeugt: In den vier Monaten vor der Wahl wird sich das Feld weiter zusammenschieben, im Finish kann es zum Kopf-an-Kopf-Rennen an der Spitze zwischen Bundeskanzler Christian Kern (SPÖ), Außenminister Sebastian Kurz (ÖVP) und FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache kommen.
Und tatsächlich: Bei der Kanzlerfrage (Wem geben Sie Ihre Stimme, wenn Sie den Kanzler direkt wählen könnten?) zeigt sich ebenso ein anderes Bild. Auch hier liegt zwar Kurz mit 37 % vorne, auf Platz zwei, mit deutlich geringerem Rückstand als bei der Parteienfrage, aber schon Kanzler Kern (32 %), und klar abgeschlagen auf Platz drei FP-Chef Strache (21 %).
Stimmung ist eindeutig für Schwarz-Blau
Kurz punktet vor allem bei den Frauen, den unter 50-Jährigen, in Niederösterreich, Westösterreich und bei den Höhergebildeten. Kern ist bei den über 50-Jährigen, in Wien sowie in der Steiermark und in Kärnten vorne, und liegt bei den Nichtmaturanten gleichauf mit Kurz.
Kern und die SPÖ konnten leicht aufholen, haben aber ein Handicap: Die Stimmung ist eindeutig mehrheitlich für Schwarz-Blau: 34 % sind für eine schwarz-blaue Koalition (18 % unter ÖVP-Führung, 16 % unter FPÖ-Führung), nur 27 % für eine Neuauflage der früheren Großen Koalition (15 % unter SPÖ- und 12 % unter ÖVP-Führung). Auf die geringste Gegenliebe stößt Rot-Blau, obwohl diese Kombination das Polit-Thema der Woche war (siehe auch nächste Seite): 16 % sind dafür (10 % unter SPÖ-, 6 % unter FPÖ-Führung).