An 20%-Grenze

Umfrage-Knaller: Babler im Tal der Tränen

31.08.2024

SPÖ mit dem schlech­testen Wert bisher. Bei 20 Prozent, nur vier Wochen vor der Wahl. Die FPÖ bleibt vorn, verliert aber auch an Zustimmung. 

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Dass es für Andreas Babler im an­gehenden Nationalratswahlkampf nicht gut läuft, war klar: Zuerst der Rücktritt mit Brechstange des bonzenhaften Linzer Stadtchefs Klaus Luger. Und dann – nach einem Leak eines internen Mails – noch der Streit ums Wahlprogramm.

Doch der Umfrage-Bauchfleck, den die SPÖ jetzt hinlegt, fällt wirklich hart aus. Laut Lazarsfeld-Umfrage für oe24 (2.000 Interviews, 19. bis 27. 8., max. Schwankung 2,2 %) kommen die Sozialdemokraten aktuell nur noch auf 20 % – und das 4 Wochen vor der Wahl.

 
 

Gut, sie waren vergangene ­Woche schon nur noch bei 21 % gewesen – doch der 20er ist der schlechteste Wert bei Lazarsfeld bisher! Ein Desaster – und eine Schwächung für Koalitionsverhandlungen. Auch in der Kanzlerfrage kommt Babler nicht vom Fleck: 12 % sind 10 Prozentpunkte hinter Spitzenreiter Herbert Kickl – und der ist fürwahr kein „Everybody’s Darling“.

FPÖ bleibt vorn

Doch auch Kickl kann nicht uneingeschränkt jubeln: Denn die FPÖ, die zuletzt schon an der 30 %-Marke kratzte, verliert aktuell ebenfalls. Die FPÖ kommt auf 27 %, das sind zwei Punkte weniger als noch vor zwei Wochen. Und weil die ÖVP ihrerseits in der Sonntagsfrage einen Punkt zulegen kann, ist der Abstand vom Ersten zum Zweiten auf 4 Punkte geschrumpft.

 

Allerdings kann Kickl in der Kanzlerfrage zulegen und erreicht aktuell mit 22 % klar Platz 1.
Am unteren Ende wird es plötzlich knapp: Die Bierpartei, deren Einzug in den Nationalrat fast schon sicher schien, schwächelt aktuell und muss mit 4 % um ihre Parlamentssitze zittern.   

Aber: Mehrheit will Rote in der Regierung 

Eine positive Überraschung für die SPÖ gibt es aber schon. Zwar ist die Partei seit Wochen im Umfragesinkflug – dabei sind die Roten mit Andreas Babler an der Spitze alles andere als unbeliebt. In einer Sonderauswertung von Lazarsfeld kommt jetzt heraus: Bei der Frage, welche Partei konkret in Österreich regieren soll, liegt die SPÖ an der ersten Stelle.

© oe24

Und die SPÖ liegt einigermaßen deutlich voran: Gleich 34 % sind ­dafür, dass es rote Ministerinnen und Minister gibt. Davon können die beiden anderen Großparteien nur träumen: So wollen nur 28 % die FPÖ am Regierungsruder sehen – im Fall der ÖVP sind es gar nur 24 %. Oder anders gesagt: Würde jeder SPÖ wählen, der sie in der Regierung haben will – Babler würde die Wahl locker gewinnen.

Neos punkten ebenfalls

Und noch eine andere Partei hat bei dieser Frage deutlich besser Werte, die Neos. Damit trägt der pinke Wahlkampf Früchte. Beate Meinl-Reisinger bietet sich ja offensiv als Ministerin an.

Doch auch die Grünen liegen bei dieser Frage nicht schlecht: Gleich 18 % sind für ein Dacapo der Regierungsbeteiligung von Gewessler & Co.  

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