77 Tage vor der einzigen Bundeswahl dieses Jahres rutscht SPÖ in eine Schwächephase.
Eine über allem schwebende Kanzlerpartei – dahinter fighten SPÖ und FPÖ um Platz 2. Und Grüne, die fast so stark wie die Neos sind. Die brandneue ÖSTERREICH-Umfrage (Research Affairs, 1.001 Onlineinterviews vom 26. 2.–6. 3., max. Schwankungsbreite 3,2 %) zum Start des EU-Wahlkampfes lässt aufhorchen:
■ ÖVP hat Kurz-Bonus. Sebastian Kurz bleibt umfragemäßig das Maß aller Dinge: 34 % erreicht die ÖVP in der Sonntagsfrage, sogar 40 % würden ihn direkt zum Kanzler wählen. Und die ÖVP legt erstmals heuer in Sachen Europawahl zu: Derzeit sind die Türkisen zwei Punkte vor der SPÖ.
Sonntagsfrage: Wen würden Sie wählen?
■ FPÖ holt SPÖ ein. Das ist das Problem der SPÖ: Stagnation bei der EU-Wahl und sogar Verluste auf Bundesebene. Wäre heute Nationalratswahl, die SPÖ käme nur auf 24 % (–1 %). So stark ist auch die FPÖ von HC Strache und zieht damit erstmals seit Langem mit der SPÖ auf Platz 2 gleich. Keine leichte Sache für die SPÖ-Vorsitzende Rendi-Wagner, denn auch in der Kanzlerfrage verliert sie an Boden (–1 %).
Kanzlerfrage: Wen würden Sie zum Kanzler wählen?
■ Grüne gegen Neos. Die Grünen wären mit 6 % fast so stark wie die Neos – und damit sicher im Parlament. Bei der EU-Wahl-Frage haben sie die Pinken bereits eingeholt.
EU-Wahl: Wen wählen Sie am 26. Mai?
■ Aktiver. Fragt man, wer der aktivere Teil in der Regierung ist, liegt die ÖVP mit 56 % vor der FPÖ – die kommt auf 44 %. Bei der Opposition sagen zwar 49 %, dass die SPÖ die aktivste Oppositionspartei ist – in der Sonntagsfrage nutzt das Rendi und Co. bisher aber nicht.
■ Gegenwind bei Karfreitag. Gegenwind gibt es für die Regierung beim Karfreitag: 75 % lehnen die neue Karfreitagsregelung ab. Dafür sind fast ebenso viele – 74 % – für die Sicherungshaft für Asylwerber.