ÖGB pocht darauf, die Steuersenkung soll durch Reichensteuer finanziert werden.
Der ÖGB will bis zum 22. Oktober seine Kampagne „Steuern runter“ noch verstärken. Der Chef der Privatangestellten-Gewerkschaft GPA, Wolfgang Katzian, rechnet im ÖSTERREICH-Interview damit, dass am Ende mindestens 800.000 für die Lohnsteuersenkung unterschrieben haben werden. Das soll den Druck auf die Regierung verstärken, die Reform rasch durchzuziehen. Und Katzian macht klar: Ohne Steuer auf große Vermögen werde es nicht gehen.
Tatsächlich treten laut aktueller ÖSTERREICH-Gallup-Umfrage 46 % für eine Vermögenssteuer ein.
GPA-Chef Katzian: "Nicht ohne Vermögenssteuern"
ÖSTERREICH: Sie haben schon 688.000 Unterschriften. Wollen Sie die Million?
Wolfgang Katzian: Ich würde sagen: Es muss ein Achter davor stehen.
ÖSTERREICH: Die Koalition will die Reform Mitte 2015 beschließen. Schnell genug?
Katzian: Natürlich hätte ich es gern rascher. Wenn wir bis Jahresende ein gutes Modell ausarbeiten, hoffe ich, dass es nicht bis Anfang Juli dauern wird, bis es legistisch umgesetzt wird.
ÖSTERREICH: Die ÖVP sagt: Steuersenkung ja – aber nur ohne Vermögenssteuern …
Katzian: Ich kann mir persönlich nur schwer vorstellen, dass sich das ausginge. Es geht aber auch um mehr Steuergerechtigkeit: Es braucht den Beitrag der ganz großen Vermögen. Dafür werden wir kämpfen.
ÖSTERREICH: Kämpfen – heißt das notfalls streiken?
Katzian: Wir stehen vor Verhandlungen. Es ist im Moment kein Thema, aber für Gewerkschafter grundsätzlich immer Thema.