ÖSTERREICH-Umfrage
"Django" rettet die neue ÖVP
06.09.2014Der Wechsel an der Spitze pusht die ÖVP. Mitterlehner führt auch in Kanzlerfrage.
Der „Django-Effekt“ hat der ÖVP gutgetan. Der Wechsel an der Parteispitze von Michael Spindelegger zu Reinhold Mitterlehner hat der Partei kräftigen Aufwind verschafft. Das zeigt die erste ÖSTERREICH-Umfrage seit der Regierungsumbildung (Gallup, 400 Befragte, 2. bis 4. 9.):
Bei der Sonntagsfrage kann die ÖVP im Vergleich zur Vorwoche um ein Prozent zulegen. Sie liegt jetzt bei 20 %, Tendenz steigend – eine klare Mehrheit der Österreicher glaubt, dass die ÖVP mit Mitterlehner stärker geworden ist (46: 24 %). Noch eindeutig vor der ÖVP: die FPÖ unverändert auf Platz eins (28 %) vor der SPÖ (25 %). Die Gewinne der ÖVP gehen zulasten der Neos. Sie rutschen (minus 1 %) wieder unter die 10-Prozent-Marke.
Kanzlerfrage
Sensationell ist die Kanzlerfrage
Könnte Österreich den Bundeskanzler direkt wählen, würde ÖVP-Chef Mitterlehner SPÖ-Konkurrent Faymann schlagen. Er könnte mit 28 % der Stimmen rechnen, der Bundeskanzler nur mit 27 %. Eine weitere Momentaufnahme im direkten Duell sollte Faymann zu denken geben. Mitterlehner ist den Österreichern mit 53 % sympathischer als der Kanzler (47 %).
Der schwarze Aufschwung lässt sich auch am Politbarometer ablesen (Welcher Politiker ist Ihnen positiv/negativ aufgefallen?). Fast alle ÖVP-Minister können zulegen. Mitterlehner selbst legt um rekordverdächtige 25 % zu, liegt nur bei 32 % Saldo. Superwerte auch für den neuen Finanzminister Hans Jörg Schelling, der aus dem Stand auf 18 % kommt. Bessere Noten auch für Wolfgang Brandstetter (17 %) und Andrä Rupprechter (14 %).
Sympathie-Werte
Unerreicht weiterhin Außenminister Sebastian Kurz, der seinen Bestwert noch um 4 % steigern kann und nun bei 61 % Zustimmung liegt. Die SPÖ-Regierungsmitglieder fallen dagegen großteils zurück. Ausnahmen: die neue Gesundheitsministerin Sabine Oberhauser (plus 5 % auf 13 %) und Verteidigungsminister Gerald Klug (plus 5 % auf 16 %).
Viel Vorschusslorbeer für den neuen Finanzminister: 42 Prozent glauben, dass Schelling ein besserer Finanzminister wird als Vorgänger Spindelegger, nur drei Prozent glauben, dass er seine Sache schlechter machen wird. 45 Prozent trauen ihm eine Steuerreform zu, die wirklich etwas bringt, nur 30 Prozent bezweifeln das.