100 Tage nach Start der Koalition sind SPÖ und ÖVP in der Wählergunst abgestürzt.
Das Zauberwort heißt Hypo. Absurderweise nützt das Milliardendebakel um die Bank ausgerechnet jener Partei, die es in Kärnten bekanntlich ausgelöst hatte – der FPÖ. 100 Tage nach Start der Großen Koalition sind die Wähler aber sauer auf SPÖ und ÖVP.
Die Sonntagsfrage
Strache-Partei liegt seit Herbst 2013 auf Platz 1
Laut der aktuellen Gallup-Umfrage für ÖSTERREICH (400 Befragte von 25. bis 27. März) hätte die FPÖ gute Chancen auf Platz 1.
- Sonntagsfrage: Wenn heute Wahlen wären, käme die FPÖ auf Platz 1, die Partei von Heinz-Christian Strache liegt stabil bei 24 % – das ist seit Herbst 2013 so. Die SPÖ kann zwar aufschließen und hat ebenfalls 24 % (+1), überholen können die Roten Strache aber nicht. Die ÖVP sinkt weiter: 19 % (–1). Im Kampf um Platz 4 bleibt es spannend. Die NEOS erreichen wie die Grünen 14 % (+1) – das Team Stronach gar nur 1 %.
NEOS-Chef Strolz ist beliebtester Partei-Chef
- Parteichefs: NEOS-Chef Matthias Strolz bleibt mit einem Saldo von 26 % beliebtester Parteichef – sein Konkurrent im Kampf um bürgerliche Wähler, ÖVP-Chef Michael Spindelegger, kommt nur auf minus 41. Ihn trifft als Finanzminister der Hypo-Skandal voll.
SP-Ministerin Heinisch-Hosek stürzt komplett ab
- Minister: Shootingstar der Regierung ist und bleibt Sebastian Kurz. Der jüngste Außenminister Europas verliert im Vergleich zur letzten Erhebung Anfang März zwar einen Punkt – mit einem Saldo von 42 % liegt er aber meilenweit vorn. Am anderen Ende der Skala: SPÖ-Unterrichtsministerin Gabriele Heinisch-Hosek stürzt nach dem Datenleck im Bildungsinstitut Bifie um 9 Punkte auf minus 19 % ab. Bemerkenswert: Die ÖVP-Minister wie Andrä Rupprechter oder Wolfgang Brandstetter liegen besser als ihre SPÖ-Kollegen: Der ÖVP hat die Blutauffrischung also gutgetan – auch wenn sich das in der Sonntagsfrage nicht zeigt.
69 Prozent sind mit der
Regierung unzufrieden
Aber: Nur 26 % sind mit der neuen Regierung zufrieden. Gleich 69 % sind unzufrieden mit der Koalition.
Das Politbarometer
Wie sehr das Hypo-Debakel die Wähler wurmt, ist deutlich zu sehen: 71 % verlangen jetzt einen Untersuchungsausschuss zum Skandal im Parlament. Und 83 % sagen: Die Regierung hat bei der Hypo Fehler gemacht.
EU-Wahl: SPÖ zieht davon, FPÖ fällt deutlich zurück
Teilerfolg für die SPÖ im Europawahlkampf: In der aktuellen EU-Umfrage von Gallup (400 Befragte von 25. 3. bis 27. 3.) kann die SPÖ zulegen und hat jetzt 24 % (+1 % im Vergleich zur letzten Erhebung vor drei Wochen). Der „Neger“-Sager von FPÖ-Spitzenkandidat Andreas Mölzer hat der FPÖ geschadet: Sie kommt nur auf 21 % (–1). Dazwischen die VP: Othmar Karas kann nicht so richtig begeistern – seine Partei stagniert bei 22 %, liegt dem 3. Platz näher als dem 1.
EU-Sonntagsfrage
Interessant: Während die Roten zulegen können, schwächelt ihr Spitzenkandidat. Freund verliert 6 Punkte – allerdings erleidet auch Mölzer Verluste.
Das Match zwischen den Grünen (–1) und den NEOS (+1) wird indes heiß: Beide kommen jetzt auf 13 % – ein vorläufiges Unentschieden also. Das BZÖ käme mit 2 % nicht ins EU-Parlament, genauso wenig wie Ewald Stadler oder das Bündnis „Europa anders“ (je ein Prozent).
EU-Kandidaten