Kurz und seiner ÖVP nützt die Regierungsbeteiligung – bei der FPÖ ist das anders.
Der Zweite hat in Koalitionsregierungen immer das Bummerl – wer weiß das besser als die ÖVP, die zwischen 1986 und 2000 sowie von 2007 bis 2017 die Juniorrolle einnehmen musste?
Doch diesmal ist es die FPÖ, die in der undankbaren Situation ist – das zeigt auch die brandaktuelle ÖSTERREICH-Umfrage (Research Affairs, 1.001 Interviews von 8. bis 14. November, Schwankungsbreite maximal 3,2 %).
■ Kurz besser bewertet. Die ÖVP hat jedenfalls klar den Regierungsbonus: 61 % sind der Ansicht, Kanzler Sebastian Kurz sei durchsetzungsfähiger als sein Vizekanzler HC Strache (39 %). Auf die Frage, wer in der Regierung besser arbeite, sagen gleich 67 %: die ÖVP.
■ FPÖ-Inhalte. Dabei hätte die FPÖ inhaltlich Rückenwind. So setzten die Blauen den Ausstieg Österreichs aus dem UN-Migrationspakt durch – und das finden 62 % richtig (übrigens gleich 92 % der FPÖ-Wähler!). Dass die FPÖ durchgesetzt hat, dass Zuwanderer (und Flüchtlinge) bald weniger Mindestsicherung erhalten, begrüßen gleich 71 %.
■ Kurz haushoch vorne. Doch die Lorbeeren erntet der Kanzler: Kurz’ ÖVP würde derzeit eine Nationalratswahl haushoch mit 34 % gewinnen – das sind 2,5 % mehr, als er vor einem Jahr bei der Nationalratswahl hatte. Und die FPÖ, die nach einem kurzen Hoch mit der SPÖ gleichgezogen hatte, rutscht jetzt wieder auf Platz 3 ab – mit 24 % (minus 1). Bei der Kanzlerfrage liegt Kurz sogar bei 40 % – da können SPÖ-Chefin Pamela Rendi-Wagner (27 %) und Strache (nur 19 %) nicht mithalten.
■ Beste Stimmung für ÖVP. Kein Wunder, dass gleich 67 % der ÖVP eine gute Stimmung attestieren. 59 % sehen eine gute Stimmung für die FPÖ. Nur 32 % sind der Meinung, dass die Stimmung für die SPÖ gut ist.
■ In EU ist es knapper. Die ÖVP liegt zwar auch in Sachen EU-Wahl (im Mai 2019) vorne, allerdings nur sehr knapp: Mit Othmar Karas kämen die Türkisen auf 27 %, mit 26 % lauert die SPÖ knapp dahinter.