Das Image der EU in Österreich liegt im Ländervergleich im hintersten Drittel.
Die Österreicher stehen der EU großteils skeptisch gegenüber. Hundert Tage vor der EU-Wahl am 25. Mai zeigen die Ergebnisse der aktuellen Eurobarometer-Befragung, dass das Image der EU in Österreich im Ländervergleich im hintersten Drittel liegt. Gestiegen sind dagegen der Bekanntheitsgrad der europäischen Institutionen und auch das Vertrauen in die EU stieg seit der letzten Befragung an.
Nur ein Viertel der Österreicher hat ein positives Bild von der EU. Damit liegt Österreich im Ländervergleich im hintersten Drittel. Im EU-Schnitt hat sie bei 31 Prozent der Befragten ein positives Image. Ein deutlicher Unterschied besteht dabei zwischen den jüngeren und älteren Befragten. Während 37 Prozent der 15- bis 24-Jährigen eine positives Bild von der EU haben, gaben das nur 17 Prozent der über 55-Jährigen an.
Die Krisenberichterstattung und Negativschlagzeilen der vergangenen Jahre hätten das Image geprägt, sagte Richard Kühnel, Vertreter der EU-Kommission in Österreich bei der Präsentation der Befragung am Freitag. Für den Eurobarometer sind 1.032 Österreicher ab 15 Jahren im November 2013 persönlich befragt worden.
Nur 27 Prozent der Österreicher sind der Meinung, dass sich die EU in die richtige Richtung entwickelt. Das Vertrauen in die EU ist in Österreich im Vergleich zum Frühjahr 2013 dagegen leicht gestiegen (39 Prozent, plus 4 Prozentpunkte) und höher als im EU-Durchschnitt (31 Prozent). Das größte Vertrauen haben die Österreicher aber in regionale Behörden (71 Prozent).
Auch die Bekanntheit der europäischen Institutionen steigt in Österreich. 95 Prozent der Befragten gaben an,, schon einmal etwas über das Europäische Parlament gehört oder gelesen zu haben. Vor der vergangenen EU-Wahl 2009 waren das nur 87 Prozent. Auch die Europäische Kommission (94 Prozent) und die EZB ( jeweils 94 Prozent) sind in Österreich mittlerweile nahezu allen ein Begriff.
Die negative Wahrnehmung der EU bezieht sich stark auf die Themen Bürokratie und Mitspracherecht. 87 Prozent der Österreicher sind der Meinung, die EU erzeuge zu viel Bürokratie. Nur 34 Prozent der Österreicher glauben, ihre Stimme zähle in der EU. Positiver sehen die Österreicher die Rolle der EU im globalen Kontext. 61 Prozent gaben an, die Stimme der EU zähle in der Welt.
Das Bild der EU ist vor allem das einer Wirtschafts- und Währungsunion. Zwei Drittel aller Österreicher sprachen sich auch für diese aus und befürworten eine einheitliche Wärmung, den Euro. Themen wie Klimawandel, Forschung oder der Erhalt von Frieden werden dagegen kaum vermittelt. Die größten Erwartungen an Europa haben die Österreicher auch in der Bewältigung der Wirtschaftskrise.
(Grafik 0188-14, 88 x 75 mm)